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  • Eswatini gibt überarbeitete 200-Emalangeni-Banknote mit neuem Ländernamen aus

    Am 8. September 2023 hat der Gouverneur der Zentralbank von Eswatini (ehemals Swasiland), Phil Mnisi, am Stand der Eswatini International Trade Fair in Manzini eine neue 200-Emalangeni-Banknote vorgestellt. Der Neudruck des Nominals, das erstmals 2017 ausgegeben wurde, enthält die folgenden Änderungen: Der Name des Landes wurde von "Swaziland" in "Eswatini" geändert. Das Datum auf der Banknote wurde auf den 6. September 2023 (6.9.2023) geändert. Die Unterschriften des neuen Finanzministers (Neal H. Rijkenberg) und des neuen Gouverneurs der Zentralbank von Eswatini (Philemon F. Mnisi) erscheinen. Das Siegel der Zentralbank wurde aktualisiert und der Name des Landes von Swaziland in Eswatini geändert. Der durchsichtige Text im Sicherheitsfaden zeigt nun CBE (Central Bank of Eswatini) und nicht mehr CBS (Central Bank of Swaziland). HIER im Blog wurde ein Entwurf dieser neuen Banknote gezeigt. Die im alten Beitrag abgebildete Banknote wurde nicht 2018 ausgegeben, sondern jetzt erst. Donald Ludwig (polymernotes.org)

  • Eswatini gibt eine 50-Emalangeni-Gedenkbanknote heraus

    Am 10. Mai 2024 gab die Zentralbank von Eswatini eine 50-Emalangeni-Note aus, die an den 50. Jahrestag der Gründung der Monetary Authority of Swaziland, der Vorläuferin der Zentralbank von Eswatini, erinnert. Die Banknote ähnelt der derzeit im Umlauf befindlichen 50-Emalangeni-Note, jedoch mit einem neuen, violetten OVI-Sicherheitsmerkmal, das das grüne Schild und die Speere auf der Vorderseite rechts ersetzt. Auf der Rückseite ist ein anderes Gebäude abgebildet. Wie bei dem zirkulierenden Fünfziger von Eswatini ist der Text in Englisch und Swazi. Auf der Vorderseite sind König Mswati III. und das Wappen des Landes mit einem Löwen und einem Elefanten abgebildet, die einen Schild mit einer Federkrone flankieren. Auf der Vorderseite ist ein grün-rosafarbener, gefensterter Sicherheitsfaden mit der entmetallisierten Aufschrift "CBE 50" zu sehen. Das Wasserzeichen zeigt König Mswati III. und eine Elektrotype mit der Wertzahl "50". Die neue Gedenkbanknote (Vorderseite). Zum Vergleich: Die Vorderseite der 50-Emalangeni-Note im Umlauf. Die neue Gedenkbanknote (Rückseite). Zum Vergleich: Die Rückseite der 50-Emalangeni-Note im Umlauf. Die obigen Abbildungen zeigen die neue 50-Emalangeni-Gedenkbanknote zusammen mit dem Fünfziger, der derzeit im Umlauf ist. Die neue Gedenkbanknote wurde von Giesecke+Devrient in Deutschland gedruckt. Sie misst 152 mm x 70 mm und besteht aus einem Hybridsubstrat. Donald Ludwig (polymernotes.org)

  • Lexikon: Klasen, Dr. Karl

    Karl Klasen wurde am 23. April 1909 in Hamburg geboren. 1933 schloss er ein Studium der Rechtswissenschaften mit Promotion als Dr. jur. an der Universität Hamburg ab. Dr. Karl Klasen, Präsident der Deutschen Bundesbank 1970 – 1977. Abb. Deutsche Bundesbank. Vom 1. April 1948 bis 31. Mai 1952 war er Präsident der Landeszentralbank der Hansestadt Hamburg, von 1957 bis 1969 Vorstandsmitglied der Deutschen Bank und vom 1. Januar 1970 bis 31. Mai 1977 Präsident der Deutschen Bundesbank. Seine Unterschrift findet sich auf den Noten der Deutschen Bundesbank mit Datum von 1970. Dr. Karl Klasen starb am 22. April 1991 in Hamburg. Deutsche Bundesbank: Muster eine Bundesbanknote zu 50 Deutschen Mark vom 2. Januar 1970 mit Faksimile-Unterschrift von Karl Klasen (links). Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski (Überarbeitung und Bebilderung) Literaturempfehlung: Grabowski / Mehlhausen: Handbuch Geldscheinsammeln Ein Leitfaden für Geldscheinsammler und solche, die es werden wollen – Tipps, Tricks und Infos vom Fachmann Titel: Battenberg Verlag ISBN: 978-3-86646-249-6 Auflage: Aktualisierte 2. Auflage 2024 Format: 14,8 x 21 cm Abbildungen: durchgehend farbige Abbildungen Cover-Typ: Broschur Seitenanzahl: 224 Preis: 19,90 EUR Leseprobe Zum Shop

  • Wahre Verbrechen: Die „Lindbergh-Dollars“

    1927 überquerte Charles A. Lindbergh (1902 – 1974) als erster Mensch der Welt im Alleinflug den Atlantik von New York nach Paris. Das machte ihn schlagartig auf der ganzen Welt berühmt und zu einem gefeierten Helden der noch jungen Luftfahrt. Charles Lindbergh um 1928, mit Helm und Schutzbrille, im offenen Cockpit eines Flugzeugs in Lambert Field, St. Louis, Missouri. In den 1930er Jahren machte ein unfassbares Verbrechen international Schlagzeilen: Die Entführung und Ermordung des Sohns von Atlantik-Überflieger Lindbergh. Am 1. März 1932 wurde das 20 Monate alte Kind im Kinderzimmer der Lindberghs in Hopewell/New Jersey vermisst – gefunden wurde auf dem Fensterbrett eine Lösegeldforderung über 50.000 Dollars. Die „Buffalo Evening News“ titelte am 2. März 1932 „Lindbergh-Baby entführt / umfangreiche Fahndung erfolglos“. Charles Lindbergh Jr., restauriertes Foto von einem Poster, mit dem 1932 nach dem Kind gesucht wurde. Der Entführer forderte die Summe in drei Wertstufen: 25.000 Dollars in 20-Dollars-Noten, 15.000 Dollars in 10-Dollars-Noten und 10.000 Dollars in 5-Dollars-Noten. Der Text lautete „Dear Sir! / Have 50 000 $ redy. 25 000 $ in / 20 $ bills 15 000 $ in 10 $ bills / and 10 000 $ in 5 $ bills. After 2–4 days / we will inform you were to deliver / the many. / We warn you for making / anyding public or for notify the police / the child is in gut care. / Indication for all letters are / singnature and 3 holes.“ Die Lindberghs waren bereit, das Geld zu zahlen. Schreiben mit der 50.000-Dollars-Forderung; 1.250 Noten zu 20 $, 1.500 Noten zu 10 $ und 2.000 Noten zu 5 $ – nach heutigem Wert fast eine Million US-Dollars. Die Lösegeldforderung war in schlechtem Englisch verfasst; die Polizei deutete das auf einen deutschen oder skandinavischen Absender. Die Analyse bestätigte sich durch die späteren Ermittlungen als richtig. Am 4. März 1932 wurde im New Yorker Stadtteil Brooklyn ein zweites Lösegeld-Schreiben an Lindbergh abgeschickt, in dem die Lösegeldforderung um 20.000 Dollars auf nunmehr 70.000 Dollars erhöht wurde. Dr. John F. Condon, ein Vertrauter der Lindberghs und pensionierter Schulleiter aus New York, erhielt von Lindbergh am 10. März 1932 die 70.000 US-Dollars in bar und die Vollmacht zu Verhandlungen mit dem Unbekannten. Der Entführer drohte mit einer weiteren Erhöhung des Lösegelds auf 100.000 US-Dollars, falls Lindberghs Vermittler und Unterhändler seinen Forderungen nicht nachkommen. Man verständigte sich über Zeitungsanzeigen und in konspirativen Treffen. Der Kidnapper hatte insgesamt 13 Schreiben verfasst. Vor der Geldübergabe am 2. April 1932 auf dem Woodlawn-Friedhof an der Webster Avenue in der nördlichen Bronx/NY hatte das BOI (Bureau of Investigation, ab 1935 in FBI umbenannt) 250.000 Broschüren mit den Kontrollnummern aller Scheine drucken lassen, die vorwiegend im Großraum New York verteilt wurden. Am 26. Mai 1932 wurden von der New Jersey State Police eine Belohnung in Höhe von 25.000 Dollars für Informationen in Aussicht gestellt, die zur Festnahme des Entführers führen sollten. Das tote Lindbergh-Baby wurde am 12. Mai 1932 etwa sieben Kilometer von Lindberghs Haus gefunden. Titel der Broschüre und Seite 3 mit den Kontrollnummern von 5-Dollars-Scheinen. 5 US-Dollars 1928, Vorderseite, US Note, KN und Siegel in Rot, Porträt Abraham Lincolns, 16. Präsident der USA. 5 US-Dollars 1928, Rückseite, US Note, Ostansicht des Lincoln Memorial im West Potomac Park in Washington/DC (zwischen 1915 und 1922 erbaut). Über 19.000 Polizeibeamte waren an der Aufklärung des Falls beteiligt. Mit Arglist der Ermittler war die Lieferung der 10- und 20-Dollars-Scheine in sog. Gold Certificates erfolgt: diese Geldscheine mussten gemäß Executive Order 6102 bis zum 30. April 1933 eingetauscht werden. Dadurch wurde der Entführer in Zeitnot gezwungen, diese Scheine innerhalb eines Jahres auszugeben bzw. umzutauschen. 10 US-Dollars 1928, Vorderseite, Gold Certificate, KN und Siegel in Gelb, Porträt Alexander Hamiltons, erster Finanzminister der USA. 10 US-Dollars 1928, Rückseite, Gold Certificate, Nordansicht des US Treasury Building an der Pennsylvania Avenue in Washington/DC, Sitz des Finanzministeriums. Über ein Jahr lang hatte das Bureau of Investigation im Fall Lindbergh keine „heiße Spur“. Erst am 1. Mai 1933 wurden Lösegeldscheine eingezahlt und am folgenden Tag als solche in der Federal Reserve Bank of New York in Lower Manhattan erkannt. Das waren 2.980 US-Dollars (= 296 Zehner und 1 Zwanziger) in Goldscheinen. Umgehend wurden die Einzahlungsbelege vom 1. Mai geprüft; darauf waren Name und Adresse vermerkt: J. Faulkner und 537 West 149th Street. Dort lebte niemand mit dem Namen; logischerweise hatte der Einzahler nicht seinen wirklichen Namen und richtige Adresse hinterlassen. Die Beamten fanden jedoch heraus, dass 1913 dort eine Frau Jane Faulkner wohnte. Nach ihrer Hochzeit mit einem Deutschen war sie weggezogen. Beide hatten jedoch mit der Entführung nichts zu tun. Erst eineinhalb Jahr später wurden im Spätsommer 1934 weitere 16 „Lindbergh-Dollars“ registriert, obwohl die Polizei bis dahin gehofft hatte, dass sich jemand mit einer größeren Menge Golddollars-Scheinen verdächtigt machen würde. 20 US-Dollars 1928, Vorderseite, Gold Certificate, KN und Siegel in Gelb, Porträt Andrew Jacksons, 7. Präsident der USA. 20 US-Dollars 1928, Rückseite, Gold Certificate, Südansicht The White House, Wohnsitz und Arbeitsort der US-Präsidenten, an der Pennsylvania Avenue in Washington/DC. Nach insgesamt zweieinhalb Jahren glückte der Polizei doch noch die Aufklärung des Verbrechens ... durch „Kommissar Zufall“. Am frühen Nachmittag des 18. September 1934 informierte ein Mitarbeiter der New Yorker Corn Exchange Bank and Trust Company das NY City Bureau, dass man einen 10-Dollars-Lösegeldschein gefunden habe. Vorgelegt hatte ihn der Besitzer einer Tankstelle an der Kreuzung East 127th Street/Lexington Avenue. Am 15. September 1934 hatte ein Unbekannter, der der Fahndungszeichnung ähnelte, mit dem Schein für die getankten knapp 20 Liter Benzin bezahlt. Der Tankwart wurde misstrauisch und schrieb das Nummernschild auf den Zehner: NY / 4U 13·41. Damit war es ein Leichtes, den Halter zu ermitteln und die Verhaftung vorzubereiten. Das Kfz-Kennzeichen wurde an einen Bruno Richard Hauptmann, 1279 East 222nd Street, Bronx/NY, vergeben. Hauptmanns Haus wurde observiert, um 9.00 Uhr am 19. September 1934 wurde er verhaftet, als er in sein Auto steigen wollte. In seiner Garage fand man in einem Benzinkanister 14.600 Dollars (474 Zehner und 493 Zwanziger) in Goldzertifikaten des Lösegelds; ebenso die Schuhe, die er am 8. September 1934 mit einem 20-Dollars-Schein gekauft hatte. Außerdem konnte nachgewiesen werden, dass die Leiter, die bei der Entführung benutzt wurde, aus einer Dachlatte in Hauptmanns Werkstatt gefertigt worden war. Bei der Gegenüberstellung in der Nacht des 19. September 1934 wurde Hauptmann vom Taxifahrer Joseph Perrone eindeutig als Überbringer eines der Schreiben mit Lösegeldforderung identifiziert. Hauptmann gab mehrere Käufe zu, die mit Lösegeldscheinen bezahlt wurden. Nach Anklagen am 26. September 1934 in New York wegen Erpressung und nach einer weiteren am 8. Oktober 1934 in Flemington/NJ wegen Mordes begann der Hauptprozess am 3. Januar 1935 und dauerte fünf Wochen. Nach Bekanntgabe des Urteils durch die Jury am 13. Februar 1935 – schuldig des Mordes ersten Grades – bestritt er bis zu seinem Tod am 3. April 1936 wiederholt seine Schuld. Richard Hauptmann, ein wegen Raub vorbestrafter Tischler aus dem sächsischen Kamenz ging Anfang Juli 1923 in Bremen als blinder Passagier an Bord der „Hannover“, erreichte am 13. Juli 1923 New York City, wurde verhaftet und ausgewiesen. Im August 1923 scheiterte eine weitere illegale Einreise über Kanada, er schaffte es aber im November 1923. Hauptmann wurde im New Jersey State Prison in Trenton auf dem „elektrischen Stuhl“ hingerichtet. Nicht einmal die Hälfte des übergebenen Lösegelds wurde je gefunden oder registriert. In Finn’s Report vom 28. September 1934 findet sich die Aufstellung aller angehaltenen Lösegeldscheine. Ein weiterer Beitrag über Lösegeldforderungen in den USA, bis heute ungeklärt, erscheint demnächst hier im Geldschein-Blog! Michael H. Schöne Quellen: https://en.wikipedia.org https://lindberghkidnap.proboards.com https://numismatics.org https://www-fbi-gov https://www.rrauction.com http://www.lindberghkidnappinghoax.com (Die abgebildeten Geldscheine zeigen die Notentypen von 1928 mit den Unterschriften von Schatzmeister Walter Orr Woods sowie von Finanzminister Andrew William Mellon und wurden während ihrer gemeinsamen Dienstzeit vom 18. Januar 1929 bis 12. Februar 1932 gedruckt.)

  • Japans neue Banknotenserie

    Am 9. April 2019 hatte das japanische Finanzministerium die Entwürfe für eine neue Banknotenserie in den Stückelungen 1000, 5000 und 10.000 Yen veröffentlicht, HIER im Blog berichtet. Am 3. Juli 2024, mehr als fünf Jahre später, wurden diese neuen Banknoten in Umlauf gebracht – die ersten neuen Geldscheine Japans seit zwei Jahrzehnten. Die auf den neuen Scheinen abgebildeten Personen stehen für den Kapitalismus, die Gleichberechtigung der Frauen und die wissenschaftliche Innovation. Die 1000-Yen-Note zeigt den Arzt und Bakteriologen Kitasato Shibasaburō (1853-1931) auf der Vorderseite links, im Wasserzeichen mit hoher Auflösung und auch im holographischen Patch auf der Vorderseite unten links. Er war maßgeblich an der Erforschung des Wundstarrkrampfs und der Beulenpest beteiligt. Die Rückseite zeigt das berühmte Bild "Kanagawa-oki nami ura" (Unter der großen Welle vor Kanagawa) aus der Serie Fugaku sanjūrokkei (Sechsunddreißig Ansichten des Berges Fuji), einem japanischen Ukiyo-e-Holzschnitt von Katsushika Hokusai. Die Banknote wurde mit verbesserten taktilen Markierungen versehen und misst 150 x 76 mm. Die 5000-Yen-Note zeigt das Porträt von Tsuda Umeko (1864-1929), einer Pionierin der Frauenbewegung und Pädagogin, auf der Vorderseite links, im Wasserzeichen mit hoher Auflösung und auch im holographischen Streifen auf der Vorderseite links in der Mitte. Auf der Rückseite sind drapierte japanische Glyzinienblüten (fuji) abgebildet. Die Banknote wurde ebenfalls mit verbesserten taktilen Markierungen versehen und misst 156 x 76 mm. Auf der 10.000-Yen-Note ist Shibusawa Eiichi (1840-1931), der als "Vater des japanischen Kapitalismus" bekannt ist, auf der Vorderseite links im Wasserzeichen mit hoher Auflösung und auch im holographischen Streifen ganz links auf der Vorderseite abgebildet. Shibusawa war eine Schlüsselfigur beim Aufbau der modernen japanischen Wirtschaft und galt als Gründer von Hunderten von Unternehmen. Die Rückseite zeigt die Marunouchi-Seite des Tokioter Bahnhofs aus rotem Backstein aus dem Jahr 1914. Auch hier gibt es verbesserte taktile Markierungen. Das Format beträgt 160 x 76 mm. Das holographische Patch der 1000-Yen-Banknote. Die holographischen Streifen der 10.000- und 5000-Yen-Banknoten. Die neuen Yen-Scheine verwenden eine holographische 3-D-Technologie als Fälschungsschutz. Das japanische National Printing Bureau, das für den Druck der Yen-Banknoten verantwortlich ist, bezeichnete dies als Weltneuheit. Der bargeldlose Zahlungsverkehr hat sich in Japan nur langsam durchgesetzt. Die Banknoten verwenden gedruckte Muster, um Hologramme der Porträts zu erzeugen, die je nach Betrachtungswinkel in unterschiedliche Richtungen zeigen. Zusätzlich zu den Hologrammen weisen die neuen Yen-Scheine auch eine größere Schrift auf, so dass sie für die alternde Bevölkerung des Landes leichter zu lesen ist. Zusätzliche Sicherheitsmerkmale beinhalten: Stichtiefdruck: Der erhabene Druck der Ziffern fühlt sich rau an. Wasserzeichen-Balken-Muster: In die Banknoten sind vertikale Wasserzeichen-Balken eingebettet. Die Anzahl der Balken ist je nach Nennwert unterschiedlich (10.000=3 Balken, 5000=2 Balken, 1000=1 Balken). Latentes Bild: Die Ziffern des Nennwerts oder das Wort "NIPPON" erscheinen auf der Vorder- oder Rückseite der Banknote, wenn diese gekippt wird. Perlende Druckfarbe: Ein rosafarbenes, perlmuttartiges Muster erscheint in den leeren Bereichen des linken und rechten Rands der Banknote, wenn diese gekippt wird. Mikroschrift: Wenn Sie eine Lupe verwenden, sehen Sie den Schriftzug "NIPPONGINKO" in Mikroschrift, die von Kopiergeräten nicht reproduziert werden kann. Fluoreszierende Druckfarbe: Das Siegel des Gouverneurs und einige Teile des Hintergrundmusters fluoreszieren unter ultraviolettem Licht. Donald Ludwig

  • Notgeld der Städtischen Sparkasse aus Sinzig am Rhein

    Dem Sammler dürften die eher seltenen Serienscheine aus Sinzig allgemein bekannt sein. Nicht bekannt sind vermutlich die Notgeldausgaben der Städtischen Sparkasse Sinzig aus dem Jahr 1923. Diese Schecks sind bislang nur mit drei Ausgaben belegt und sollen hier vorgestellt werden. Am 26. Oktober 1923 gab die Städtische Sparkasse Sinzig einen Scheck über 50 Milliarden Mark aus. Darauf befindet sich ein Stempel der Sparkasse sowie ein weiterer Stempel „Der Bürgermeister“ und eine handschriftliche Unterschrift des stellvertretenden Bürgermeisters. Dieser unterzeichnete, aufgrund der Abwesenheit des eigentlichen Bürgermeisters, als dessen Vertreter alle Notgeldscheine. Sein Name lässt sich leider nicht entziffern. Der damalige Bürgermeister von Sinzig, Dr. jur. Ernst Schäfer, wurde im März 1923 durch die französische Besatzungsmacht aus dem besetzten Gebiet ausgewiesen und durfte erst im Dezember 1924 zurückkehren. Der vorgenannte Notgeldschein ist in keinem der bekannten Kataloge verzeichnet. Auch in den beiden großen Sammlungen (Sammlung Dr. Keller, Bundesbank Frankfurt a. M. und Sammlung Pick, G+D-Stiftung München) sind keine Notgeldscheine aus Sinzig vorhanden. Dem Autor ist nur ein Exemplar bekannt. Städtische Sparkasse Sinzig: Scheck über 50 Milliarden Mark vom 26. Oktober 1923. Mit Datum vom 9. November 1923 wurden zwei weitere Notgeldausgaben gedruckt. Es handelt sich um die Werte zu 500 Milliarden und 2 Billionen Mark.[1][2][3] Städtische Sparkasse Sinzig: Scheck über 500 Milliarden Mark vom 9. November 1923. Städtische Sparkasse Sinzig: Scheck über 2 Billionen Mark vom 9. November 1923. Der 500-Milliarden-Mark-Schein liegt mit und ohne Stempel der Sparkasse vor und der 2-Billionen-Mark-Schein ist nur ohne Stempel der Sparkasse bekannt. Alle bekannten Exemplare sind ohne Unterschriften sowie ohne zusätzliche Stempel „Der Bürgermeister“. Vermutlich wurden beide Werte nicht ausgegeben. Exemplare aus dem Umlauf sind bis heute nicht feststellbar. Es sind jeweils nur vier Exemplare bekannt, die sich allesamt im Besitz des Heimatmuseums Sinzig befinden. Vermutlich wurden weitere Werte ausgegeben bzw. waren geplant, diese sind aber leider nicht bekannt. Sammler dürften sich daher höchstwahrscheinlich über Neuentdeckungen freuen. Bedauerlicherweise ist auch die Aktenlage äußert dünn. In Sinzig sind keine Archivalien erhalten geblieben. Der beim ehemaligen Landratsamt Ahrweiler befindliche Archivbestand wurde durch alliierten Bombenangriff im November 1944 vernichtet. Gemeinsames Merkmal aller Notgeldausgaben der Städtischen Sparkasse Sinzig ist das einheitliche Format von ca. 154 mm x 99 mm sowie das Wasserzeichen „Verschlungene Kreise“. Gedruckt wurden die Scheine in der Buchdruckerei J. Walterscheid in Sinzig. Druckvermerk. Die Druckerei befand sich in der Mühlenbachstraße 40. Hier wurde auch die örtliche Zeitung über sehr viele Jahrzehnte gedruckt.[4] Aus der Buchdruckerei J. Walterscheid wurde das Unternehmen „Krupp Verlags GmbH“ mit Sitz in Sinzig.  Das Unternehmen produziert heute, nach über 140 Jahren, erfolgreich Verlags-Produkte, u.a. diverse Heimatzeitungen.[5] Gebäude der ehemaligen Druckerei J. Waterscheid in Sinzig. Aktuell wollen die jetzigen Immobilien-Eigentümer an dieser Stelle ein neues Gebäude errichten und das alte soll vermutlich abgerissen werden. Aus der Bevölkerung Sinzigs ergeben sich gegen diese Pläne große Bedenken. Dieser historische Ort soll erhalten bleiben und für kulturelle Zwecke weiter genutzt werden. Es besteht die Absicht, dieses für Sinzig historische Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen. Sinzig war 1923 der preußischen Rheinprovinz (Rheinland) zugehörig. Heute liegt die Stadt im Bundesland Rheinland-Pfalz. Mein Dank gilt auch dem Heimatmuseum in Sinzig für die freundliche Unterstützung bei der Recherche.[6] Thomas van Eck Anmerkungen [1] Keller-Katalog: Das Notgeld der deutschen Inflation 1923 – Nr. 4799 [2] van Eck: Das Notgeld der preußischen Rheinprovinz Band II – Nr. 1712.1 und 1712.2 [3] Dießner: Billionenscheine – Nr. 674.1 [4] Zur Geschichte der „Sinziger Zeitung“ - https://kreis-ahrweiler.de/kvar/VT/hjb2003/hjb2003.48.htm [5] Krupp Medienzentrum - https://kruppverlag.de/das-unternehmen/ [6] https://www.museum-sinzig.de

  • Billion jenseits von Inflation

    1924: Ein Jahr, in dem Deutschland – wertbeständig – mit Billionen zahlte Am 20. November 1923 erreichte die Inflation in Deutschland ihren im Dezember 1923 dann auch offiziell bestätigten Schlusskurs. Ausländische Börsen und das besetzte Rheinland ließen die Papiermark-Inflation vorübergehend wohl noch um ein Mehrfaches anwachsen, fanden aber bis Ende 1923 bzw. Anfang 1924 immer wieder zum besagten Zielkurs zurück. Dieser erwies sich mit exakt einer Billion Mark für eine Gold- bzw. Rentenmark und einem Wechselkurs von 4,2 Billionen Mark  für einen US-Dollar als außerordentlich pragmatisch – ein zugegeben glücklicher Zufall (?). Gestutzt mittels  „Zwölf-Nullen-Streich“ überquert die gebändigte Mark nach ihrem Inflationsgalopp exakt zum Vorkriegsniveau von 1914 die Ziellinie. Final glänzt Deutschland entlang dieser Dekade mit einer der niedrigsten Geldentwertungen weltweit – explizit auch im Vergleich zu den USA ... Schon wieder ein Beitrag über die deutsche Hyperinflation? Was lässt sich eigentlich nach der Vielzahl der im Vorjahr 2023 erschienenen Artikel zu diesem Jahrhundertgedenken an die Geldentwertungs-Tragödie der "Weimarer Republik" noch Wissenswertes beitragen, wird man sich fragen. Nichts, naja, fast nichts, außer vielleicht einer Petitesse von einer "Billion Fußnoten". Dieser Beitrag widmet sich dem eigentlichen Phänomen der deutschen Inflation, das sich in Folge der Geldentwertung wohl allein hier einstellte. Sicher war es nicht ihre Dimension, in welche sich die Inflation emporschwang. Historisch eingeordnet erscheint diese mit ihrem höchsten im Umlauf befindlichen Nominal von 100 Billionen Mark eher "moderat". DEU-170: Deutsche Reichsbank, Reichsbanknote zu 100 Billionen Mark vom 15. Februar 1924, Vorderseite. DEU-171: Deutsche Reichsbank, Musterabdruck der Reichsdruckerei zu einer nie ausgegebenen Reichsbanknote über 1000 Billionen Mark vom 20. Februar 1924, Vorderseite. Die zweihundert Billionen aus Krefeld kamen nicht zur Ausgabe. Auch die Duderstädter Billiarde mag eher als ein gern präsentierter "Scherzschein" gelten.[1]  Letztlich verblieben auch die 1000 Billionen der Reichsbank von 1924 nur im Entwurfsstadium. Ungarische Fantastililliarden Lieblich unauffälliger Gigant in der Banknotengeschichte (höchster Pengö-Wert im Umlauf): Ungarische Nominalbezeichnung und ein verschämtes „B-“ vereinen sich am 3. Juni 1946 zu 100 Millionen Billionen, 100.000.000.000.000.000.000 bzw. 100 Trillionen Pengö (eine 10 mit 20 Nullen!). Was war die deutsche Papiermark-Entwertung schon im Vergleich zur ungarischen Pengö-Hyperinflation nach 1945?  Hier tauchte sogar erst bei der 10.000 Billionen-Note die B-Pengö-Kennzeichnung für Billionen Pengö auf. Im Umlauf war schließlich bei 100 Millionen Billionen Pengö (100 Trillionen) Schluss; die Milliarde Billion blieb fertig gedruckt dem Umlauf vorenthalten. Bei den 100 Billionen[2] der deutschen Inflation hantierten die ungarischen Scheine noch mit der „M-Vorwahl“ für Tausend (100 Millionen Tausend Pengö). Ganz inkognito. Wer vermutet schon den Inflations-Superlativ hinter dieser Banknote vom 31. Juli 1946? Der Ado-Pengö (Steuer-Pengö) steht schließlich für 2 Trilliarden Pengö, und das multipliziert mit hundert Millionen ergibt 200.000.000.000.000.000.000.000.000.000 Pengö (200 Quadrilliarden Pengö, in der späteren Währungsreform immerhin noch ein halber Forint). Ab Mitte 1946 behalf man sich mit dem Steuer-Pengö (Adópengö) als einem Versuch zur Schaffung eines wertstabileren Zahlungsmittels, welcher abschließend mit etwa zwei Trilliarden Pengö (10 mit 21 Nullen) pro Einheit umzurechnen war. Auch der Adópengö fiel der Inflation zum Opfer und endete solidarisch bei 100.000.000 Millionen. Interpretiert in der zugrundeliegenden Pengö-Währung war das mit 200 Quadrilliarden (2 x 10 mit 29 Nullen) das höchste Nominal der Währungsgeschichte. Zwei dieser Scheine summierten sich dann zuletzt zur neuen Währungseinheit Ungarns, dem Forint.[3] Passend zum Format in der Philatelie "handlichere" Werte und wohl trotzdem Weltrekord: Freimarke vom 13. Juli 1946 zu 500 Billiarden (500.000.000.000.000.000) Pengö. Die Billion als neue Währungseinheit Die wirkliche Primäre der Weimarer Geldentwertung von 1923 erschien erst im Nachspiel der Inflation in Form der postinflationären Billion auf der währungspolitischen Bühne. Jedoch wird dieser Aspekt im überwiegenden Teil der einschlägigen Betrachtungen oft nur zur Randnotiz degradiert und ist damit einer breiteren Öffentlichkeit eher unbekannt. Wider Erwarten war das Billionen-Nominal die wenigste Zeit – kaum einen Monat lang – von seiner ca. einjährigen Präsenz inflationär. Diese Währungseinheit mit ihrem ‚Pfennig‘ zu zehn Milliarden ist in der Zeit bis zur Einführung der Reichsmark am 1. November 1924 das einzige gesetzliche Zahlungsmittel – ein Status, welcher der viel gepriesenen Rentenmark hingegen verwehrt blieb. Denn alleinige legitime Instanz zur Ausgabe von reichsgültiger Währung war die Deutsche Reichsbank und die emittierte exklusiv die inflationsgebeutelte sog.  "Papiermark".[4] DEU-153a: Deutsche Reichsbank, Reichsbanknote zu 100 Billionen Mark vom 26. Oktober 1923, Vorderseite. Bereits Ende Oktober 1923 brachte die Reichsbank voller „Optimismus“ im Hinblick auf die weitere Inflationsentwicklung als erstes Billionen-Nominal eine 100-Billionen-Mark-Note heraus. DEU-168: Deutsche Reichsbank, Reichsbanknote zu 20 Billionen Mark vom 5. Februar 1924, Vorderseite. DEU-172: Deutsche Reichsbank, Reichsbanknote zu 5 Billionen Mark vom 15. März 1924, Vorderseite. Interessanter war jedoch die Emission einer neuen Billionen-Serie von März bis April 1924 (5 – 100 Billionen Mark), die dann als wertstabile Währung umlief. Die Papiermark in Billionenform war bis zur Einführung der Reichsmark im November 1924 keineswegs ein verschmähtes, sondern neben der explizit auf Zahlungsbelegen 1924 fast ausschließlich verwendeten Goldmarkrechnung[5] sowie der Rentenmark ein durchaus gebräuchliches Zahlungsmittel. Repräsentativ  sollen Dokumente aus einer kleinen Sammlung einschlägiger Zeitzeugnisse im Rahmen einer kommentierten, billionenschwangeren Bildergeschichte versuchen, die Belege selbst „zu Wort kommen“ zu lassen. Am Ende steht eine Biographie der Billion im Geld- und Zahlungsverkehr von der späten Inflationszeit bis in die Reichsmark-Ära. Das dokumentierte Spektrum der Billionen-Präsenz reicht von den obligatorischen Geldscheinen über Transaktionen des täglichen Geschäftslebens inklusive Gebühren-, Porto sowie Steuerzahlungen bis hin zu, den Zahlungsmitteln noch sehr nahestehenden Wechseln. Darin spiegeln sich recht frühe Signale der Billion bis hin zu ihrem vielleicht finalen Auftritt. Im Vergleich zur exklusiven „Scheinheiligkeit“ bietet sich in diesem vielfältigen Milieu einiges Überraschendes. Gelegentlich prahlt die Terra-Währung im Zahlungsverkehr auch mit ihrer billiarden-schweren Schwester Peta-Mark. Dem vorherrschenden Erhaltungsfetischismus ignorieren zahlreiche Exponate leger. Als Einzelstücke, sich ihrer grundsätzlichen Einmaligkeit "bewusst", muss man sie nehmen, wie sie kommen, wenn sie sich überhaupt die "Ehre" geben. Abseits des engagierten Sammlerinteresses schlummern die Preise für die Billionenbelege, „Ratten“ hin oder her, eher im Keller. Das kaum erschlossene Gebiet birgt zudem noch viel Potenzial für spektakuläre Funde – von dreizehnstelligen „Frühgeburten“ bis zu billiarden-beflügelten Rekordmarken. Auf schwindendem Schein: Poetisches zur Billionen-Inflation "Wertbeständiger" Neujahrswunsch 1924: Von der Inflation blieb ein billiger "Papierersatz" als millionenschwere Grundlage für einen lyrischen Abriss durch die 1923iger-Geldentwertung bis zum Billionär sowie einem gold-soliden Hoffnungsschimmer für 1924. Die Rückseite der Bamberger Billion vom November 1923 reimt sich klagend durch den inflationären Sumpf einer schließlich dreizehnstelligen "Pilzvergiftung". Randerscheinungen des deutschen Billionenphänomens Einzige münzgeschichtliche Zeitzeugin der Billionen-Epoche von 1923: als Notgeld der Provinz Westfalen repräsentiert diese Münze die „Mark“ der Billionenwährung. Nicht nur vom Nominal her, sondern auch mit sechs Zentimetern Durchmesser die größte geprägte deutsche "Währungseinheit" überhaupt, sieht man einmal von Abschlägen anderer Münzen ab, die nicht für den Umlauf bestimmt waren. Die Ausgabe erinnert an ein ganzes Jahr Inflation und läutet gleichzeitig auch das Ende der Billionenära ein. (Hier vorliegend, vielleicht als beredter „Trümmerfrauenfund“, der zwei Jahrzehnte später schicksalhaft vom Tiefpunkt des Deutschen Reichs „gebrandmarkt“ wurde.) Zwar nur ein ordinärer US-Dollar von 1923, aber Ende diesen Jahres schließlich offiziell 4,2 Billionen Mark wert (auf internationalem Parkett notierte die US-Währung Anfang 1924 sogar noch kurz bei zwölf Billionen Mark). Simpel, sparsam, schnell: Der Billionenschein 1923/24 Ganz schön schief, die Billion vom 1. Novemer 1923 (DEU-155): Viel Sorgfalt verwendete man nicht mehr für die Produktion von Reichsbanknoten; einfach, schnell, Hauptsache Masse. Standard-Folklore: Fünf Billionen Mark der Reichsbank vom 01. November 1923 (Firmendruck, DEU-156), einfacher einseitiger Druck aber immerhin mit Einfärbung, Wilcox-Fasereinlage und auf Wasserzeichenpapier. Soviel Inflation lässt selbst eine Reichsbanknote schon mal erblassen: Eine Billion Mark vom 05. November 1923 (DEU-162) mit – weitgehend(?) – eingespartem violetten Farbunterdruck. Ein echter Millionär unter den Billionen: 50 Billionen Mark aus Duisburg. Wäre das aufgedruckte Datum vom 25. September 1923 identisch mit dem Ausgabetag, hätte das Nominal einen Gegenwert von 420.000 US-$ oder 1,68 Millionen Goldmark gehabt. Aus Sparsamkeit war wohl stets dasselbe Unterdruckklischee im Einsatz und gelegentlich knauserte man mit Druckerschwärze (siehe z. B. fehlendes „A“ und Abschläge beim „T“ - beides im Wort „STADT“). Schöner "Schein"; eine Billion in Goldmark!? Übliches Recycling: Billion-Überdruck auf 100 Milliarden Mark auf dem Notgeldschein der Zuckerfabrik AG Ottmachau vom November 1923; als seltener Fall einer "wertbeständigen Billion". Notgeldschecks, als eiliger Geldscheinersatz: Firmennotgeld über 10 Billionen Mark vom 23. November 1923. Es war nicht nur ein leicht fabrizierter Geldersatz sondern auch nach dem Verbot der Notgeldausgabe Ende November 1923 die letzte diesbezügliche Option (Unterscheidungsmerkmal zum normalen Scheck: kein namentlicher Überbringer). Zu spät: 20 Billionen Mark aus Duderstadt vom 29. November 1923, einer der letzten Notgeldausgaben der Inflation; eigentlich bereits untersagt und deshalb wohl nicht mehr in Umlauf gebracht. Auch als wertstabile Billion 1924 musste es mit dem Drucken offenbar schnell gehen: 10 Billionen vom 01. Februar 1924 (DEU-167), fehlerhaft zentriert – dekoriert mit 20iger-Banderole für das großformatigere Inflationsnominal 10 Billionen (DEU158/159). Dieses erste Mitglied der Billionenfamilie 1924, die die Werte von 5, 10, 20, 50 und 100 Billionen umfasst (DEU-167 -171 vom 01. Februar – 15. März 1924), stellt den offensichtlichen Beweis dafür dar, dass sich die Billionen Papiermark auch 1924, Monate nach der Rentenmark-Einführung zum 15. November 1923, als ein allgemein akzeptiertes Zahlungsmittel verstand. Nur mehr als „schüchterne Fußnote“ zur Währungseinheit (ähnlich dem „B“ beim Pengö) tritt die „Billion“ auf den Banknoten in Erscheinung. Einziger seiner Art: 100 Billionen Mark aus Düsseldorf vom 10. November 1923, vorgeblich einziger "HuBi", der es als Notgeld bis in den Umlauf schaffte – und ein echtes Sonderangebot im Vergleich zu den ebenfalls verausgabten Hundert-Billionen-Reichsbanknoten von 1923 bzw. 1924. Exkurs: "Reichsschätze" degradiert das Billionenregime zu "Pfennigbeträgen" Ähnlich den Briefmarken (s. u.) ist für Schatzanweisungen bei 50 Milliarden Mark Schluss. Obiges Beispiel vom 20. August 1923, Ausgabe K, repräsentiert mit zehn Milliarden Mark gerade einmal den Pfennig der Billionen-Währung. Rechnungen in Höhe eines Nationalprodukts Frühreife Oktoberbillion für den lieb und wirklich teuren Kaffee-Klatsch (inkl. Waschextrakt): Rechnung vom 30. Oktober 1923 in Höhe von 2.384.580.000.000 Mark über Kolonialwaren. Federweiche Billionen: Rechnung über 25,253 Billionen Mark, vom 10. November 1923‚ sicherheitshalber gestrichen: Zahlungsziel und 3%-Skontoklausel. Noch ein Einkauf beim obigen Kolonialwarenhändler: Rechnung über 391,72 GM vom 14. November 1923 umgerechnet zum aktuellen Kurs: 300 Mrd. Papiermark gleich eine Goldmark macht insgesamt 117,516 Billionen Mark. Rauchende Billionen: Rechnung über 22,68 Billionen Mark vom 19. November 1923 für 15 Pakete Rolltabak. Rechnung vom 13. Dezember 1923 über 28,27 Billionen Mark. Im Dezember 1923 übersetzte man die später dominante Goldmark noch in Billionen; Notiz zum bis heute populären Schlusskurs des US-Dollars von rund 4,2 Billionen Mark. Der gelbe "Post-it-Zettel" war in der Inflationszeit noch adäquat in Warnrot: Rechnungen waren in 1923/24 gerne von einem solchen Appendix begleitet: eine umfängliche Listung der damals akzeptierten, vorwiegend wertbeständigen Zahlungsmittel und- modalitäten. Alltags-Billionen Fiskus in einer vielstelligen Schlemmerorgie: Steuerzahlungsbeleg für Wildbret vom Forsthaus Ruhpolding 1922/23 (Gesamtsteuerschuld 1923: 32,293 Billionen Mark). Ein Posteinlieferungsabschnitt aus einer Reihe dieser Belege über die Summe von 2,645 Billionen Mark (2,65 GM) vom 23. November 1923 bevor ab dem 22. Dezember 1923 die Zahlung in Rentenmark erfolgte – zu deren Annahme staatliche Stellen im Gegensatz zur Privatwirtschaft verpflichtet waren. Bestätigung über eine Postscheck-Zahlung zwischen zwei Kreditinstituten. Am 29. Oktober 1923 firmiert die Billion als 1.000.000.000 Tausend-Mark (T-M), ca. 66 GM. Kohle verwandelt sich von einer Papierflut zur Goldmine: Gutschrift einer Zahlung von 120 Billionen umgerechnet in 120 Goldmark vom 23. November 1923. Glück und Glas, wie leicht bricht das – in billionen Scherben: Neuberechnung der Prämie einer Glasversicherung zum 30. November 1924. Säuberlich korrekt wurde die aktuelle Versicherungsprämie von 11,34 Billionen Mark, um die bereits geleisteten 1.800.000 Mark  (0,00018 Gold-/Rentenpfennig) reduziert. Unbeeindruckt bleiben weiterhin, kaufmännisch gerundet, 11,34 Billionen offen. Zum Ausstellungszeitpunkt der Rechnung am 30. November 1923 relativiert sich das auf 11,34 Gold- bzw. Rentenmark. Die neue Prämie von 8.810.000 MM (Millionen Mark) bleibt damit wohl erträglich. Musikalisches Multibillionen-Ensemble weit jenseits aller Fischer-Chöre: Rechnung über 29.059.800 Millionen Mark (rund 29 Billionen) vom 13. November 1923. Nur der Tod ist umsonst und auch der kostet Billionen: Quittung für eine Beisetzung vom 28. November 1923 über 57.558.000.000.000 Mark. Aktien-Verkaufsbeleg vom 23. November 1923, die heute zehn größten Investmentfonds der Welt schaffen es nominell nicht einmal auf die Hälfte: Immerhin garantiert die Papiermarkrechnung auch mehr als eine Woche nach Einführung der Rentenmark noch einen imponierenden Verkaufserlös von über 20 Billionen Mark anstelle von ernüchternden 20 Gold- oder Rentenmark. Am 22. November 1923 vom selben Bankhaus die Bestätigung für die Restbetragsüberweisung aus einem Aktiengeschäft (D.N.B.: Darmstädter und Nationale Bank) von 25.075.000 M-Mark (Millionen-Mark). Miet-Quittungen im Dezember 1923: Die Mieten in München waren auch schon mal "höher" … aktuell würde fast die niedrigste der obigen Monatsmieten ausreichen, um den Gesamtimmobilienbestand Deutschlands zu erwerben – wenn man Dank fehlender Währungsbezeichnung gleich in Euro fantasiert. Bellende Billion; wahrlich ein dicker Hund: Aufforderung zur Steuernachzahlung vom 10. November 1923 für den treuesten und nun auch teuersten Freund des Menschen. Keine Zeitungs-Ente: Quittung für den einwöchigen Bezug einer Tageszeitung vom 23. – 29. November 1923. Im Dezember 1923 waren die Billionen schließlich schulreif: Quittung über Schulgeld von vier Billionen Mark. Nun schlägt es auch bei Schecks dreizehn(stellig) Trotz Rentenmark-Option lebt die Billion (im Vergleich zum Notgeldscheck mit namentlichen Überbringer). Verrechnungsscheck der Eisenacher Bank über 75 Billionen (75.000.000. M[illionen] M[ark]) vom 31. Dezember 1923. Ausgezahlter Barscheck der Radevormwalder Volksbank über neun Billionen Mark vom 24. Februar 1924. Frankierte Billionen Dank Sprachhürde vermag die Inflation schon früh die Billionenschwelle zu überwinden: Bereits im August 1923 grüßen die ersten US-Billionen aus Berlin: „Today we are Billionaire (in Marks)“ Aufgrund US-amerikanischer Zahlenakrobatik, die anstelle von Milliarden gleich in Billionen rechnet, waren US-Amerikaner bereits Anfang August 1923 mit „nur“ einem „grand buks“ – sprich 1.000 US-Dollars – Multi-Billionär. Gemäß Postkarten-Kurs lag die Parität bei fünf Millionen Mark zu einem US-Dollar  (am 8. August 1923 ca. 4.860.000 Mark pro US-Dollar) und demzufolge summieren sich tausend davon zu fünf Milliarden oder eben fünf US-Billionen Mark. Aber auch mit ihrem inflationsbereinigten Wert von 4.200 Goldmark wird diese Reisekasse (?) dem US-amerikanischen Traum des reichen "Uncle Sam" gerecht. Immerhin entsprach deren Wert dem dreieinhalbfachen Jahreslohn eines einfachen Arbeiters. (Porto-Paradox der Inflation: die Auslandspostkarte war mit 2.000 Mark, also gerade mal etwa 0,2 Goldpfennig, freigemacht.) Wertbrief und Geldsendung zu je 200 Billionen Mark, am 5. bzw. 24. Dezember 1923 mit je 1,2 Rentenmark frankiert. Einmal "bierselige" Löwenbräu-Billionen und passend zum Datum befindet sich im zweiten ggf. das obligatorische Weihnachtsgeld von einem multi-billionen-bepackten Weihnachtsmann. Eine der wenigen Möglichkeiten als Philatelist den Billionenwert als Aufdruck zu erleben: Die Bogensummen der Milliardenwerte (gleich hundert Marken) – hier Markenstreifen Das 50-Milliarden-Nominals markiert den inflationären Schlusspunkt deutscher Postwertzeichen. Wertbrief zu vier Billionen Mark vom 28. November 1923 mit einem billionenschweren Missverständnis: Aus eins mach zwei: Vor dem Hintergrund der Gewinnoptimierung in der früheren Hochzeit der Philatelie ist obiges Fragment einer Ganzsache offenbar Ergebnis einer „Schlachtung“ geworden, welcher der rechte Markenstreifen zum Opfer fiel. In dem Zeitraum vom 25. bis zum 30. November 1923 – vor Einführung der Rentenmark-Werte am 01. Dezember 1923 – galt die 24. Portostufe, welche den Markenwert vervierfachte. (Mit dann einem Schlusswert von 200 Milliarden Mark erreichte die höchste deutsche Inflationsmarkte immerhin eine Fünftel-Billion.)  Für den obigen Brief war eine offizielle Frankatur von 372 Milliarden Mark erforderlich, so dass gemäß der 24. Postwertstufe lediglich 93 Milliarden hätten geklebt werden müssen. Dies lässt einen Rückschluss auf die ursprüngliche Gesamtfrankatur zu: Die für Inflationsnominale erstmals erlebte Aufwertung wurde offensichtlich intuitiv umgekehrt gedeutet und statt eines Viertels des erforderlichen Portos das Vierfache verklebt. Demnach wären 1.488 Milliarden bzw. wahrscheinlich der Einfachheit halber aufgerundet 1.500 Milliarden frankiert worden. Angesichts der 23 noch vorhandenen Werte (1,15 Billionen Mark) hätte der fehlende Markenstreifen dann sieben Briefmarken (350 Milliarden Mark) umfasst. Damit übersteigt der tatsächliche Portowert mit sechs Billionen die vier Billionen Mark des Wertbriefs um fünfzig Prozent. Billionen "wechseln" von Hand zu Hand Da bei besagter Sammlung von Billionen-Belegen ein Schwerpunkt auf Wechseln liegt, dokumentieren diese den Zeitraum von Ende Oktober 1923 bis Einführung der Reichsmark zum 01. November 1924 noch am kontinuierlichsten. Mit diesem privatwirtschaftlichen Zahlungsmittel konnten Rechnungen auch auf Ziel bezahlt werden – damals gern mit Rentenmark und eben Billionen. Als Aussteller (Vermerk rechts unten) zieht man einen Wechsel auf den Schuldner, der als Bezogener vermerkt ist (Mitte, unten) und den Wechsel durch seine Unterschrift akzeptiert (links horizontal). Oben findet sich der Begünstigte (Wechselnehmer/Remittent), welchem der Bezogene den Wechselbetrag zu zahlen hat, um schließlich den Anspruch des Gläubigers zu befriedigen. Der Auszahlungsort ist meist mit einem Bankinstitut spezifiziert. Die an den Staat fließende, zu entrichtende Stempel- bzw. Wechselsteuer betrug im fraglichen Zeitraum zwei Promille für jede angefangenen 100 Mark. Diskontfähige Wechsel können vor Fälligkeitsdatum an Bankinstitute reduziert auf den Barwert bis Fälligkeit abgegeben werden. Mit zur Geldentwertung relativ niedrigen Zinssätzen – der Diskontsatz lag bei 90 % – half die Inflation kräftig bei der Schuldentilgung und damit zugleich bei der staatlichen Entschuldung. Als jedoch die nur als deutsche Binnenwährung umlaufende Papiermark im Frühjahr 1924 noch mal im Kontext internationaler Notierungen unter Druck geriet und den Dollarkurs auf zwölf Billionen klettern ließ, fror die Reichsbank den Wechselankauf auf das aktuelle Niveau ein, um durch diese Verknappung des Bargeldumlaufs schließlich den Kurs wieder auf 4,2 Billionen Mark pro US-Dollar zu stabilisieren. Der Wechsel war über viele Jahrhunderte in der privaten Kreditwirtschaft ein wesentlicher Faktor zur kurzfristigen Liquiditätsbeschaffung. Besondere Bedeutung hatte neben dem Lombardsatz der mit dem Wechsel verbundene Diskontsatz als ein dominierendes Zinssteuerungsinstrument der zentralbanklichen Geldpolitik in Deutschland. Dieses verstummte allmählich mit dem schleichenden Niedergang des Wechselgeschäfts ab den 1980iger Jahren bis zur Einführung des Euros 1999 als europäische Einheitswährung im Buch- bzw. Giralgeldwesen. An seine Stelle trat daraufhin der Basiszins. Früher Wechsel über zwei Billionen (2000.000.000 T[ausend] M[ark]), bereits am 24. Oktober 1923 ausgestellt. Zu diesem Zeitpunkt entsprach der Betrag etwa 130 GM, bei Fälligkeit zum 07. November 1923 waren es dann nur noch gut 14 GM. Rückseite: Zuerst ist die Wechselsteuer über vier Milliarden nur schriftlich fixiert worden, dann fanden sich offensichtlich doch regelgerecht acht Steuermarken zu 500.000.000 Mark. Dies weist bereits darauf hin, dass entsprechend nominalisierte Marken zu dieser Zeit Mangelware waren, weshalb häufig auf das Kleben verzichtet und der fällige Steuerbetrag nur schriftlich dokumentiert wurde. Weiter ist die Einreichung und Auszahlung des Wechsels bei einem Bankinstitut vermerkt. Wechsel vom 07. November 1923 über 400 Billionen Mark mit Allonge sowie die abgerechneten Wechselsteuern in Höhe von 1,2 Billionen Mark (hier anscheinend ein Satz von 0,3% anstelle der üblichen 0,2 %?) und der Einreichung bei der Reichsbank Hauptstelle Leipzig am 09. November 1923. Wert bei Ausstellung am 07. November 1923: ca. 2.662 Goldmark; Wert bei Fälligkeit am16. November 1923: ca. 467 Goldmark. "Süßer" Wechsel über 900 Billionen an die Lübetta-Schokoladen-Fabrik vom 23. November 1923 mit einer Fälligkeit zum 03. Dezember 1923 und einer handschriftlichen Ausweisung der Wechselsteuer von 1,8 Billionen. Maggi-gewürzter Wechsel über knapp 71 Billionen Mark vom 26. November 1923 (Fälligkeit 07. Dezember 1923) mit „markiger“ Allonge. Diese macht – neben der Auszahlung durch die Reichsbankhauptstelle Stuttgart zum 26. November 1923 – deutlich, dass zu diesem Zeitpunkt angemessen nominalisierte Steuermarken selbst für die Reichsbank eine Herausforderung darstellten: 26 Marken á fünf Mrd. Mark + 12 Marken á eine Mrd. Mark (anscheinend gingen die 5-Mrd.-Marken aus) für gesamt 142 Mrd. Mark (ca. 0,2% der Wechselsumme). "Zu-spät-Geburt": Wechselsteuermarke über eine Billion Mark für eine Wechselsumme von 500 Billionen Mark, entwerte zum 2. Januar 1924. Diese Steuermarke hätte das Wechselsteuerwesen vereinfacht. Doch in Anbetracht der hier präsentierten Wechsel kam sie wohl nicht mehr rechtzeitig genug, so dass die Goldmark dann ihre Karriere schnell beendete. Wechsel über säuberlich getippte 244,5 Billionen Mark vom Juni 1924. Nicht jeder Wechsel wurde akzeptiert und blieb damit zwar ein unvollendeter Zahlungsakt, doch als Zeitdokument belegt dieser, dass das Wechselgeschäft statt auf "Rente" durchaus noch auf die zwischenzeitlich solide gewordene Papiermark setzte. Wohl einer der letzten seiner Art: Wechsel über 376 Billionen Mark vom 25. Oktober 1924 mit dem Zahlungsziel jenseits der Reichsmarkeinführung (01. November 1924) zum 15. Dezember 1924; Wechselsteuer in der im Jahr 1924 Jahr üblichen Goldrechnung: 80 Goldpfennig. Steuerbillionen 1923 Ungeliebte Steuer! Man merkt es an der traurigen Erhaltung der Belege … Damals als monatlich in Steuermarken zu begleichender Betrag lag der von der Einkommenshöhe unabhängige Steuersatz pauschal bei zehn Prozent. Ein noch reduziertes Auftreten der Billionen-Steuermarke: Einkommensteuern im Nominalwert der Höhe eines ausgewachsenen Bruttosozialprodukts. Fragment einer Einkommensteuererklärung mit Zahlungen zum 31. Oktober und 30. November 1923 für die Monate August bis Oktober 1923 von insgesamt 5,38 Billionen Mark (verklebte Steuermarken im Wert von 10, 50, 100 Milliarden sowie 1 Billion Mark, der Steuermarke mit dem höchsten Nennwert). Einkommensteuer vom 31. Dezember 1923 über 21,4 Billionen, 18 x Marken zu einer Billion und vier Marken zu 100 Milliarden (bei 10 % Steuersatz lässt das auf ein monatliches Einkommen von 214 Billionen Mark – 214 Gold-/Rentenmark – schließen). Astronomische Gebühren Die Entrichtung amtlicher Gebühren bzw. deren Nachweis erfolgte früher bis in die Zeit der Bundesrepublik hinein in Form von Gebührenmarken. Diese konnten es wertmäßig ohne weiteres mit den im Umlauf befindlichen Banknoten und Notgeldern aufnehmen. Das Erstaunliche an diesem Zahlungsmittel ist, dass hier die Papiermarkzeit und damit explizit die der Billion weit in die Reichsmarkgeschichte reicht. Entwertete Gebührenmarke über 10 Billionen Mark von Preußen. Gebührenmarken Hessen über 1, 2, 5, 10 und 20 Billionen Mark. Die lesbar jüngste Klebung erfolgte für die 20 Billionen noch am 24. April 1925. Gebührenmarken Baden über 1, 5, 20, 50 und 100 Billionen Mark. Der höchste hier nachgewiesene Markenwert beläuft sich auf  200 Billionen Mark. "Billionen-Sanktion" für cineastisches Ansinnen: Erlaubnisschein für einen Kinobesuch vom hessischen Kreisamt Offenbach vom 13. Dezember 1923 mit Gebührenmarken über 2,2 Billionen Mark. Handelserlaubnis des Badischen Amtsgerichts Messkirch mit Mischbeklebung über 10 Goldmark, 5 Billionen und zweimal 50 Milliarden Mark (15,10 Gold- bzw. Rentenmark) vom 07. April 1924. Braunschweiger Gebührenmarken in Höhe von einer Billionen und 500 Milliarden Papiermark, als Substitut für 1,5 Goldmark bzw. Reichsmark zum 26. April 1926, für eine notarielle Dienstleistung. Obwohl auch bei Gebührenmarken schon längst die Goldmark bzw. dann die Reichsmark Einzug gehalten hatte, sorgten offenbar Restbestände dafür, dass in der Gebührenabrechnung die Billion auch noch nach dem endgültigen Außerkurssetzen und der Entwertung der Papiermark zum 6. Juli 1925 als "gültiges" Zahlungsmittel fungierte. Von Terra zu Peta: kleine Vorsilbe, große Zahlen – Zielfoto des Schlussspurts der galoppierenden Inflation Zahlungsinformation vom 19. November 1923 über einen Betrag von 2.000.000.000.000.000 Mark (zwei Milliarden Millionen Mark [MM] = zwei Billiarden Mark) zu einem Wechselkurs vom 17. November 1923 von 600.000.000.000 Papiermark pro Goldmark, gesamt 3333,33 GM. Zahlungsinformation vom 20. November 1923 über einen Betrag von 4.000.000.000.000.000 Mark (vier Milliarden Millionen Mark [MM] = vier Billiarden Mark) zu einem Wechselkurs vom gleichen Tag in Höhe von einer Billion Papiermark pro Goldmark bzw. 4,2 Billionen Papiermark pro US-Dollar, gesamt 4.000 GM. Dies dokumentiert den berühmt-berüchtigten Schlusskurs der Inflation exakt zum Zeitpunkt seines erstmaligen Auftretens. In einem Monat zum Billiardär Fragment einer Steuererklärung von 05. Januar 1924 für ein Einkommen von 1,5 Billiarden Mark für Dezember 1923, Seite 2 mit Zwischensumme von 100 Billionen Mark und 50 Steuermarken zu je einer Billion Mark + Gesamtsumme der 10%igen Einkommensteuer auf Seite 3, 150 Billionen Mark. Quittierte Billionen Quittung zu einer Gutschrift von 1.200 Bill M[ark] (1,2 Billiarden) vom 2. Juni 1924. Glatte Wechsel-Billiarde Wechsel über 1.000 Billionen Mark vom 29. November 1923 (Fälligkeit: 9. Dezember 1923) mit rückseitig handschriftlicher Quittierung des zuständigen Finanzamts über die fälligen zwei Billionen Mark Wechselsteuer sowie Einreichungsvermerk bei der Reichsbank Ulm/Stadtsparkasse Memmingen. Kein Notgeld-Vorstoß in die sechzehnstellige Dimension Scheck über 2000.000.000.000.000 Mark (zwei Billiarden) der Stadthauptkasse Limbach (Sachsen) vom 29. November 1923 an das dortige Unterstützungsamt bzw. Überbringer (Aus diesem Kontext ist auch noch ein Nominal über 2,5 Billiarden Mark von Ende Dezember 1923 bekannt.) Zum Vergleich: Notgeldscheck – da ohne Überbringer – der Gemeinde Herold über eine halbe Billion Mark vom 10. November 23 auf gleichem Formular. Zwar fanden ähnliche Scheckformulare auch als Notgeld Verwendung (s. o.). Aber weder ist das Nominal für Notgeld plausibel – für ein Unterstützungsamt allerdings adäquat – noch blieb das für die Einstufung als Geldzeichen nach Dr. Arnold Keller erforderliche Empfängerfeld frei – auch wenn die Ergänzung „oder Überbringer“ jeden Einreicher legitimierte. Immerhin liegt das Ausstellungsdatum vom 29. November 1923 noch in der Verwendungszeit von Notgeldschecks und stellt in Summe zwar kein allgemeines aber immerhin ein gültiges Zahlungsmittel dar. Billiarden "wechseln sich" unbeirrt von "Rente" und "Gold" bis ins Jahr 1924 Wechsel über 3.000 Billionen Mark vom 22. Februar 1924, fällig zum 22. März 1924, prolongiert auf den 22. April 1924; rückseitig Steuermarken zu ein und fünf Goldmark (und Einreichungsvermerk). Wormser "Doppel-Wumms": Mitte 1924 erreichte „Peta“ im Rahmen der vorgestellten Belegstücke bereits ihren wertmäßigen Höhepunkt Wechsel über 14.446 Billionen Mark vom 23. Mai 1924, fällig am 03. Juli 1924 und rückseitig 29 GM Wechselsteuer und Einreichungsvermerk. Wechsel über 14 Billiarden Mark (14.000 Billionen) vom 11. Juni 1924, fällig am 27. Juli 1924 und rückseitig 28 GM Wechselsteuer und Einreichungsvermerk. Oliver Harder Anmerkungen [1] Dieses bisher nur als Einzelstück ohne Kontrollnummer bekannte Schein kann wohl angesichts der Gestaltung, der Bleistiftunterschrift des Ex-Bürgermeisters, welcher nie Duderstadt-Billionen legitimierte, sowie dem Ausgabedatum vom 28. november 1923 mit dem wenig plausiblen Wert von einer Billiarde (umgerechnet zum 20. November 1923: 1000 Gold- bzw. Rentenmark), kaum als authentisches "Notgeld", denn eher als Gefälligkeitsdruck bezeichnet werden. Gebrauchspuren zeugen dann von einem Dasein als stolz präsentierter "Scherzschein". [2]  Ebenfalls die höchste Banknote der historisch weltweit letzten Billionen-Hyperinflation in Simbabwe, welche allerdings imponierend in der US-amerikanischen Interpretation als 100-Trillionen-Dollars-Note nominalisiert. Aktuell führt Simbabwe gerade wieder eine neue, mit Gold- und Devisenreserven der Nationalbank besicherte, Währung ein. [3] Umrechnung gemäß Angaben in Wikipedia. [4] Für das Privileg der Reichsbank, Ende 1924 die Reichsmark emittieren zu dürfen, war unter anderem die Übernahme und Auszahlung der Dollarschatzanweisung vom März 1923 Voraussetzung, welche als erster Versuch in der "Weimarer Republik" gelten darf, der Inflation mittels wertbeständiger Zahlungsmittel zu begegnen. [5] Die sog. Goldmark fungierte als eine fiktive, künstliche Hilfswährungseinheit, welche selten durch das Metall selbst fundiert war, sondern eher auf wertbeständigen Gütern und Dienstleistungen (z. B. Nahrungsmittel) oder als überwiegend unechte Valutaschuld gern auf den US-Dollar (als Basis für hinterlegte Schatzanweisungen) gründete.

  • Münzen Gut-Lynt, Ergebnisse der 17. Auktion: Banknoten aus aller Welt vom 29. Juni 2024 – Nachverkauf läuft

    Die Münzen Gut-Lynt-Auktion 17 mit 3.300 Losen fand am Wochenende des 29. und 30. Juni 2024 unter großer Beteiligung nationaler und internationaler Sammler statt. Wie üblich, gab es Lose bereits ab einem Startpreis von 20 Euro, aber auch bis zu 20.000 Euro, die teils extrem hohe Steigerungen erfuhren. Gefragt waren Scheine unter anderem aus dem Nahen Osten, Osteuropa, Asien und den Golfstaaten. Eine Auswahl der Top-Zuschläge sei hier vorgestellt. Ein Blick in den Onlinekatalog lohnt sich, da zudem unverkaufte Lose noch bis zum 7. Juli zum Startpreis zzgl. Aufgeld und Porto erworben werden können. Auswahl an Auktionsergebnissen: Los 550: Ägyptische Arabische Republik, National Bank of Egypt, National Bank of Egypt. 100 Pounds 29.10.1952 Pick 34. II-III / Very fine-Extremely fine. 2x Nadellöcher / 2x pin holes. Schätzpreis: 400 EUR Zuschlag: 725 EUR Los 675: Hulunpeierh Official Currency Bureau. 25 Dollars 1919 Pick S1892L. Selten / Rare. IV- / About Fine. Schätzpreis: 200 EUR Zuschlag: 975 EUR Los 676: Hulunpeierh Official Currency Bureau. 3 Yuan 1919 Red serial & black serial. (Low number). 2x Exemplare. Pick S1892Ia, b. Selten / Rare. V - IV+ / Very good - better than fine. (2x) Schätzpreis: 150 EUR Zuschlag: 625 EUR Los 706: Stadtgemeinde/Magistrat der Stadt Danzig. 5 Millionen Mark 08.08.1923. Grabowski DAN-25. Pick 23. I/I- / AU/UNC. PMG 64 EPQ. Schätzpreis: 500 EUR Zuschlag: 1.400 EUR Los 707: Stadtgemeinde/Magistrat der Stadt Danzig. 1 Million Mark 08.08.1923. Grabowski DAN-24. Pick 21. I / Uncirculated. PMG 66 EPQ. Schätzpreis: 500 EUR Zuschlag: 1.350 EUR Los 710: Geldscheine der altdeutschen Staaten Mecklenburg-Schwerin, Großherzogtum. 50 Taler 28.7.1866 Rostocker Bank. Quasi druckfrisches Exemplar mit doppeltem Entwertungsvermerk. 1 x datiert Rostock 22.2.79. Grabowski/Kranz 200. Von größter Seltenheit / Of highest rarity. Im Grabowski/Kranz nur als Schwarz-Weiß Abbildung ohne Preis. Schätzpreis: 9.000 EUR Zuschlag: 11.000 EUR Los 711: Geldscheine der altdeutschen Staaten Mecklenburg-Schwerin, Großherzogtum. 100 Mark 1.1.1874 Rostocker Bank. Lit. A. 08226. Kaum merklicher Einriß (2 mm) über rechter Wertzahl 1(00) auf der Vorderseite, 2 minimale Bräunungsstellen auf der Rückseite mittig unten, sonst weit überdurchschnittliche Erhaltung. Grabowski MSW-1. II / Extremely fine. Schätzpreis: 1.500 EUR Zuschlag: 3.500 EUR Los 712: Geldscheine der altdeutschen Staaten Mecklenburg-Schwerin, Großherzogtum. 100 Mark 1.1.1874 Rostocker Bank. Lit. A. 00000. Muster ohne Perforation. Wenig störender Mittelbug, an beiden Rändern leicht knittrig, Bleistift auf der Vorderseite. Grabowski MSW-1 M2. III+ / Good very fine. Schätzpreis: 1.200 EUR Zuschlag: 3.900 EUR Los 722: Deutsche Auslandbanken, Mexiko, Deutsch-Südamerikanische Bank. 5 Pesos 7.10.1913 Ausgabe des Banco de Londres y México, Filiale Torreón, auf die Deutsch-Südamerikanische Bank (Berlin). Seriennummer handschriftlich rechts und Ovalstempel mit Ausgabedatum auf Revers. Grabowski DAB-79b. Pick S603 (Mexico). Selten / Rare. III / Very fine. Schätzpreis: 400 EUR Zuschlag: 2.900 EUR Los 723: Deutsche Auslandbanken, China, Filiale Peking 1907-1914 China, Filiale Peking 1907-1914. 5 Tael 1.3.1907 KN 10276. Grabowski DAB-36. Rosenberg 1034. III+ / Good very fine. Schätzpreis: 6.000 EUR Zuschlag: 9.500 EUR Los 856: Notgeld der Deutschen Inflation, Memel. 1/2 Mark o. J. (1921) Tieste 4490.05.01. I- / About Uncirculated. Schätzpreis: 30 EUR Zuschlag: 300 EUR Los 975: Islamische Republik, Iran Bank Markazi Iran. 5000 Rials N.D. (1979) Arabesque design overprint on Shah Mohammad Reza Pahlavi. Pick 126b. I / Uncirculated. Schätzpreis: 30 EUR Zuschlag: 440 EUR Los 1083: Republik Banque de Syrie et du Liban 10 Livres 1.12.1945 Specimen ohne Überdruck. KN 0.00 000. Pick 50s. Sehr selten / Very rare. I- / About Uncirculated. Kleinste Randunregelmässigkeit / Minor errors. Schätzpreis: 2.000 EUR Zuschlag: 2.800 EUR Los 1239: Republik, Oesterreichische Nationalbank 1925 Ministerpräsentbuch für die erste Serie in Schilling vom 2.1.1925. Komplette Serie: 5, 10, 20, 100 und die extrem seltene 1000 Schilling Banknote. Ausgegeben von der Österreichischen Nationalbank im roten Ledereinband. Die innenliegende Scheine sind sämntlichts 4-seitig fein eingeklebt / The inside notes are all finely glued in on 4 sides. Im Originalschuber. Pick 88, 89, 90, 91, 92. Kodnar/Künstner 178a, 179a, 180a, 181a, 182a. Sehr selten / Very rare. I / Uncirculated. (5x) Schätzpreis: 12.000 EUR Zuschlag: 12.000 EUR Los 1341: Banca Nazionale Somala 5 Scellini / Somali Shillings 1971 Pick 13a. I / Uncirculated. Schätzpreis: 90 EUR Zuschlag: 400 EUR Los 1413: Republik, Národná Banka Ceskoslovenská. 10 Korun 2.1.1927 2x Exemplare. S. R 001. Aufeinanderfolgende KN. Pick 20a. II-III / Very fine-Extremely fine. Mittelknick. (2x) Schätzpreis: 25 EUR Zuschlag: 1.550 EUR Los 1450: Ottomanisches Reich, Dette Publique Ottomane. 5 Piastres 1915 (AH 1331) Specimen von Giesecke & Devrient. Perforation. A 000000. V / Very Good. Loch, stark gebraucht / Hole, heavy used. Schätzpreis: 50 EUR Zuschlag: 340 EUR Los 1457: United Arab Emirates Currency Board. 10 Dirhams N.D. (1973) Pick 3a. I / Uncirculated. Schätzpreis: 120 EUR Zuschlag: 350 EUR Bei Fragen rund um die Gut-Lynt Auktion wenden Sie sich einfach an info@gut-lynt.de

  • Lexikon: Kinsatsu

    Kinsatsu (japanisch Kin = Gold, satsu = Schein) sind nach 1868 vom japanischen Staat an die Daimyos (Territorialherren, Landesfürsten, Shogune im feudalen Japan) ausgeliehenes Papiergeld, das die bis dahin genutzten Hansatsu ersetzen sollte. Japanische Kinsatsu (Dajokan Satsu der Meiji-Zeit) von 1868 über 1 Shu, 1 Bu und 1 Ryo Gold aus dem Jahr 1868, Vorderseiten. Abb. Erwin Dietrich AG. Die Kinsatsu sollten bis 1873 (ursprünglich bis 1881) eingelöst werden. Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski (Überarbeitung und Bebilderung) Literaturempfehlung: Grabowski / Mehlhausen: Handbuch Geldscheinsammeln Ein Leitfaden für Geldscheinsammler und solche, die es werden wollen – Tipps, Tricks und Infos vom Fachmann Titel: Battenberg Verlag ISBN: 978-3-86646-249-6 Auflage: Aktualisierte 2. Auflage 2024 Format: 14,8 x 21 cm Abbildungen: durchgehend farbige Abbildungen Cover-Typ: Broschur Seitenanzahl: 224 Preis: 19,90 EUR Leseprobe Zum Shop

  • Aus privaten Sammlungen: Der Sozialismus erobert das Dorf – Wertschein der LPG Vippachedelhausen

    Das Verrechnungsgeld landwirtschaftlicher Produktionsgenossenschaften in der DDR Seit den 1950er Jahren blieb die Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes in der DDR deutlich hinter dem der Bundesrepublik zurück. Mit dem Abschluss der Kollektivierung der Landwirtschaft im Sommer 1960 sank zudem die landwirtschaftliche Produktion, was zu einer Versorgungskrise bei Grundnahrungsmitteln führte. Wege wurden gesucht, die Leistung der staatlichen Planwirtschaft in der DDR zu steigern. Mit dem durch den Staatsrat der DDR 1963 beschlossenen neuen ökonomischen System der Planung und Leitung der Volkswirtschaft (NÖSPL) setzte man darauf, dass im Rahmen der Planwirtschaft eigenverantwortliches Handeln in den Betrieben wieder stärker gefördert werden sollte, etwa durch Schaffung von Gewinnanreizen. Das betraf auch die Landwirtschaft. 1964 wurde die sogenannte "Wertscheinmethode" vorgestellt, die 1963 durch eine Arbeitsgruppe – bestehend aus Vertretern des Finanzministeriums der DDR, der Deutschen Bauernbank sowie einzelner Landwirtschaftlicher Produktionsgenossenschaften (LPG) – erarbeitet worden war. Diese funktionierte im Kern so, dass die Ein- und Ausgaben jeder Kostenstelle in einer LPG zu Beginn jeden Jahres geplant, und die Kostenstellen dann mit Wertscheinen in Höhe der geplanten Kosten ausgestattet wurden. Mit diesen Wertscheinen waren die Ausgaben gegenüber anderen Kostenstellen zu bezahlen. Blieben am Jahresende auf einer Kostenstelle Wertscheine übrig, zeigte sich, dass weniger ausgegeben wurde als geplant, also Einsparungen erzielt worden waren. Nicht ausgegebene Wertgutscheine konnten dann durch die Mitarbeiter der entsprechenden Kostenstellen in Geldprämien umgewandelt werden, wozu zuweilen besondere, als Prämiengeld bezeichnete Wertschecks ausgegeben wurden. Hierin lag ein gewünschter und gewollter ökonomischer Anreiz, effizient zu wirtschaften. Das Wertscheinsystem (es gab auch Münzen und vereinzelt wurden Schecks verwendet) wurde sehr unterschiedlich und wohl auch wegen des hohen Verwaltungs- und Abrechnungsaufwandes nur selten flächendeckend eingesetzt. Es blieb ein rein innerbetriebliches Verrechnungssystem – Berichte, dass z.B. Wertscheine als Zahlungsmittel gegenüber Dritten verwendet wurden, sind Legende. Während sich viele LPG von mehreren Druckereien erstellter einfacher Vordrucke bedienten (zu einer geplanten einheitlichen Ausgabe für die DDR kam es nie) und diese nach Bedarf abstempelten, kommen auch Scheine vor, die grafisch durchaus ansprechend gemacht sind. Dazu zählt der vorliegende Wertschein der LPG "Vereinte Kraft" aus dem thüringischen Vippachedelhausen bei Weimar. Aus ihm wird auch die Eigenschaft als Verrechnungsgeld deutlich, da er ein Konto aufweist, zu dessen Lasten er abzurechnen ist. Das kommt nur bei wenigen Scheinen vor. Das Ausgabedatum dürfte um 1965 gelegen haben; leider fehlt die Währungsbezeichnung, die „MDN“ lauten müsste. Mit dem Ende der NÖSPL und einer wieder stärkeren Zentralsteuerung der Staatswirtschaft endete die Wertscheinmethode um 1970. Vorhandene Bestände an Wertscheinen wurden durch die Betriebe entsorgt oder später zuweilen als Gutscheine oder Wertmarken etwa bei Betriebsfesten verwendet. Es sind in Sammlerkreisen Wertscheine (seltener auch Münzen) von etwa 180 Ausgabestellen bekannt geworden. Regionale Schwerpunkte der Ausgabe waren die damaligen Bezirke Halle und Erfurt; Wertscheine kommen aber auch aus anderen Teilen der DDR vor. Es handelt sich bei dem Verrechnungsgeld landwirtschaftlicher Produktionsgenossenschaften um ein abgeschlossenes Sammelgebiet mit historischem Bezug, zu dem es einige Veröffentlichungen gibt, wobei solche Wertscheine auch für Heimatsammler von Interesse sind. LPG Vippachedelhausen: Mähdrescher bei der Getreideernte. Bundesarchiv, Bild 183-1984-0822-016, Foto: Ludwig, Jürgen, 22. August 1984. Vippachedelhausen liegt etwa 30 km nordöstlich von Erfurt im Bundesland Thüringen. Die LPG „Vereinte Kraft“ wurde dort bereits 1952 gegründet und konzentrierte sich auf die Pflanzenproduktion. Angebaut wurden vor allem Getreide, Mais, Zuckerrüben sowie Futtergras und Luzerne. Daneben wurde Schafzucht betrieben. Mit einer bewirtschafteten Fläche von über 5000 Hektar zählte sie in den 1970er und 1980er Jahren zu den größeren LPG und galt als sozialistischer Musterbetrieb. Nach Auflösung der LPG 1991 wurde von ehemaligen Mitgliedern die Erzeuger-Genossenschaft Neumark eG gegründet, die Teile der Flächen und Geräte der vormaligen LPG übernahm. Von den Wertscheinen der LPG Vippachedelhausen sind heute nur noch wenige Stücke bekannt. Objekttyp: Wertschein (Innerbetriebliches Verrechnungsgeld) Sammlung: Dr. Sven Gerhard Authentizität: Original Land/Region/Ort: Deutsche Demokratische Republik, Bezirk Erfurt Emittent: LPG „Vereinte Kraft“ Vippachedelhausen Nominal: 2 (MDN) Datierung: ohne Datum (um 1965) Vorderseite: Stilisierte Abbildung von Pflanzen und Gebäuden, Bezeichnung Wertschein, Betragsangabe. Benutzung für Hilfsmaterial (Konto 3114), ohne Unterschriften. Druck Schwarz und Blau. Rückseite: Druck einseitig. Material: Farbiges Papier ohne Wasserzeichen. Druck: Kein Druckvermerk, vermutlich Druckhaus Weimar. Auflage: Unbekannt. Format: 104 mm x 65 mm Nummerierung: 445 Umlauf: Um 1965 bis spätestens 1970. Zitate: Katalogisiert bei Lindmann/Strunz, LPG-Geld Teil I, und Fernau, Betriebsgeld der landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften der DDR. Eine Aufstellung bekannter Scheine und Ausgabestellen findet sich auch unter:  https://www.moneypedia.de/index.php/LPG-Geld Dr. Sven Gerhard Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com.

  • Neue Weltbanknoten-Varianten: Juni 2024, Teil 2

    Argentinien, Dominikanische Republik, Indien, Kolumbien, Mauritius, Nigeria, Pakistan, Singapur, Rumänien, Südsudan, Uganda, Vereinigte Arabische Emirate, Westafrikanische Staaten (Benin, Burkino Faso, Togo) BNB = The Banknote Book (von Owen W. Linzmayer) SCWPM = Standard Catalog of World Paper Money (eingestellt) Argentinien 2000 Pesos, neue Auflage BNB B428b: wie B428a (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuen Unterschriften (Bausili/Menem). Dominikanische Republik 1000 Pesos Dominicanos von 2023 BNB B731e: wie BNB B731d (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuem Jahr. 2000 Pesos Dominicanos von 2023 BNB B732e: wie BNB B732d (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuem Jahr. Indien 50 Rupees von 2024 BNB B300h: wie B300g3 (SCWPM 111), aber mit neuem Jahr. Kolumbien 20.000 Pesos vom 27.07.2021 BNB B996h: wie BNB B996g (SCWPM 461), aber mit neuem Datum (27 DE JULIO DE 2021). Mauritius 2000 Rupees von 2024 BNB B436c: wie BNB B436b (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuem Jahr. Nigeria 20 Naira von 2024 BNB B232y: wie BNB B232x (SCWPM 34), aber mit neuen Unterschriften (Cardoso/Solaja) und neuem Jahr. 200 Naira von 2024 BNB B244e: wie BNB B244d (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuem Jahr. Pakistan 20 Rupees von 2024 BNB B233x: wie B233w (SCWPM 55), aber mit neuem Jahr. Rumänien 50 Lei von 2024 BNB B289d: wie BNB B289c (SCWPM 120), aber mit neuem Jahr (20)24 (die ersten beiden Stellen der Kontrollnummer geben das Ausgabejahr an). Singapur 50 Dollars, neue Auflage BNB B205l: wie BNB B205k (SCWPM 49), aber mit zwei gefüllten Häusern unter "ARTS" auf der Rückseite. Südsudan 1000 South Sudan Pounds von 2024 BNB B118a: wie BNB B117c (SCWPM nicht gelistet), aber mit der Währung angegeben als "South Sudan Pounds" und nicht mehr "South Sudanese Pounds", auch mit neuem Jahr. Uganda 1000 Shillings von 2024 BNB B154h: wie BNB B154g (SCWPM 49), aber mit neuem Jahr. 20.000 Shillings von 2024 BNB B158h: wie BNB B158g (SCWPM 53), aber mit neuem Jahr. Vereinigte Arabische Emirate 5 Dirhams von 2024 BNB B246c: wie B246b (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuem Jahr (1445/2024). 10 Dirhams von 2024 BNB B247c: wie B247b (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuem Jahr (1445/2024). Westafrikanische Staaten (Benin) 500 Francs CFA von 2024 BNB B120Bm: wie B120Bl (SCWPM 219B), aber mit neuen Unterschriften (Coulibaly/Brou) und neuem Jahr (20)24 (die ersten beiden Stellen der Kontrollnummer geben das Ausgabejahr an). Buchstabe B = Benin. 1000 Francs CFA von 2024 BNB B121Bx: wie B121Bw (SCWPM 215B), aber mit neuen Unterschriften (Coulibaly/Brou) und neuem Jahr (20)24 (die ersten beiden Stellen der Kontrollnummer geben das Ausgabejahr an). Buchstabe B = Benin. Westafrikanische Staaten (Burkino Faso) 500 Francs CFA von 2024 BNB B120Cm: wie B120Cl (SCWPM 319C), aber mit neuen Unterschriften (Coulibaly/Brou) und neuem Jahr (20)24 (die ersten beiden Stellen der Kontrollnummer geben das Ausgabejahr an). Buchstabe C = Burkino Faso. 5000 Francs CFA von 2024 BNB B123Cx: wie B123Cw (SCWPM 317C), aber mit neuen Unterschriften (Coulibaly/Brou) und neuem Jahr (20)24 (die ersten beiden Stellen der Kontrollnummer geben das Ausgabejahr an). Buchstabe C = Burkino Faso. Westafrikanische Staaten (Togo) 500 Francs CFA von 2024 BNB B120Tm: wie B120Tl (SCWPM 819T), aber mit neuen Unterschriften (Coulibaly/Brou) und neuem Jahr (20)24 (die ersten beiden Stellen der Kontrollnummer geben das Ausgabejahr an). Buchstabe T = Togo. 1000 Francs CFA von 2024 BNB B121Tx: wie B121Tw (SCWPM 815T), aber mit neuen Unterschriften (Coulibaly/Brou) und neuem Jahr (20)24 (die ersten beiden Stellen der Kontrollnummer geben das Ausgabejahr an). Buchstabe T = Togo. Donald Ludwig (polymernotes.org) (Abb. Owen W. Linzmayer, The Banknote Book und Stane Straus, polymernotes.org)

  • G+D Geldscheinsammlung: Neue Ausstellung "Sport auf Banknoten"

    Das Jahr 2024 steht in Europa ganz im Zeichen des Sports: In Deutschland freuen wir uns auf ein neues „Sommermärchen“ im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft und in Paris laufen die letzten Vorbereitungen für die diesjährigen Olympischen Sommerspiele. Passend zu diesen sportlichen Großereignissen haben wir unsere Bestände durchforstet und sind dabei auf zahlreiche Geldscheine aus dem 20. und 21. Jahrhundert gestoßen, die das Thema „Sport“ in unterschiedlichster Form darstellen. Eine Auswahl unserer besonderen Fundstücke präsentieren wir dieses Jahr in der Ausstellung „Sport auf Banknoten“ . Laufen, Tennis, Fußball, Segeln, Schwimmen – Board of Commissioners of Currency Singapore, 10 Dollars, 1999. Um die Vielfalt unserer Bestände auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, geben wir Ihnen hier und auf unserem Instagram-Kanal einen Einblick in die verschiedenen Motive aus der Welt des Sports auf den Banknoten unserer Sammlung. Eine Gemeinsamkeit von Sport und Banknoten sticht dabei besonders ins Auge: Sportmotive auf Geldscheinen sind Ausdruck der jeweiligen nationalen Identität und der Geschichte eines Landes. Denn sowohl Sport als auch Zahlungsmittel wie Banknoten sind fester Bestandteil des täglichen Lebens und fördern das Zusammengehörigkeitsgefühl von Nationen und spielen eine wichtige Rolle für die Identifikation und Verbundenheit mit einem Land. Fast jede Nation betreibt Sport in irgendeiner Form, und jedes Land hat mindestens eine Sportart, die entweder als Teil seiner Tradition, seines kulturellen Erbes oder sogar als Nationalsportart betrachtet wird. Während sich Sportarten wie Fußball, Baseball, Rugby oder Leichtathletik auf der ganzen Welt großer Beliebtheit erfreuen, gibt es auch Sportarten ohne Wettkampfcharakter, die beispielsweise im südostasiatischen Kulturraum zu finden sind und dementsprechend auch auf Banknoten der jeweiligen Länder abgebildet sind. Insbesondere sportliche Erfolge von Sportlerinnen und Sportlern eines Landes oder Siege von Nationalmannschaften bei internationalen Wettkämpfen stärken das nationale Selbstbewusstsein und tragen zu einer positiven Assoziation mit der nationalen Identität bei, was sich auch auf einzelnen Banknoten widerspiegelt. Das Team der fidschianischer Rugby-Sevens-Mannschaft – Reserve Bank of Fiji Republic, 7 Dollars, 2017. Heute fiebern Millionen von Menschen bei sportlichen Großereignissen wie Fußball-Weltmeisterschaften, den Olympischen Spielen oder dem Super Bowl mit. Im Zuge der seit Beginn des 21. Jahrhunderts gestiegenen medialen Aufmerksamkeit, auch in den sozialen Medien, sind sie zu globalen Mega-Events geworden. Anlässlich dieser Ereignisse wurden auffallend viele Gedenkbanknoten gedruckt, die auch die Architektur der eigens dafür errichteten Stadien als Motiv abbilden. Und auch auf einigen Scheinen unserer umfangreichen Notgeldsammlung aus der Inflationszeit der Weimarer Republik finden sich verschiedene Motive, die die aufblühende Sportbegeisterung und den vorherrschenden Zeitgeist eines ausgeprägten Körperbewusstseins widerspiegeln. Denn bereits in den 1920er-Jahren entwickelte sich der Sport in Deutschland zu einer Massenbewegung, die im Hinblick auf die Sportbegeisterung der Deutschen – insbesondere für den Fußball – bis heute anhält. Fußball – Männerturnverein 1875, Bremen, Gutschein über 1 Mark. Wir haben die ausgewählten Geldscheine in fünf Themenkomplexe gegliedert. Weitere Informationen finden Sie in den folgenden pdf-Dokumenten: Sport als Ausdruck nationaler Identität Andere Kulturen | andere SPORTarten SPORTliche Einzel- und Mannschaftserfolge SPORT-Events im 21. Jahrhundert SPORT auf Notgeld Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Entdecken und Erforschen der Welt des Sports auf Banknoten! Pressemitteilung G+D Stiftung Geldscheinsammlung https://www.geldscheinsammlung.de/

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