3405 Ergebnisse gefunden mit einer leeren Suche
- Lexikon: Altdeutsche Staaten
Unter der Bezeichnung "Altdeutsche Staaten" werden in der Numismatik meist die deutschen Staaten auf dem Gebiet des 1871 gegründeten Deutschen Reichs zusammengefasst. Historisch gesehen handelt es sich aber um alle deutschen Staaten und Gebiete, die bis 1806 zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gehörten. Ab 1806 stand Deutschland unter napoleonischer Fremdherrschaft und 1815 kam es mit dem Wiener Kongress zur Gründung des Deutschen Bunds, zu dem ganz selbstverständlich auch Österreich sowie Luxemburg gehörte. Nach dem Deutschen Krieg zwischen Preussen und Österreich von 1866 kam es zur Spaltung und Entstehung des Norddeutschen Bunds, aus dem dann 1871 das Deutsche Reich hervorging, während Österreich und Ungarn eine Doppelmonarchie bildete. Dr. Arnold Keller und auch Albert Pick haben sich bei ihren Katalogisierungen des Papiergelds der altdeutschen Staaten auf das Territorium der Staaten des 1871 gegründeten Reichs beschränkt. Für dieses wichtige Kapitel der deutschen Papiergeldgeschichte mit seinen seltenen Zeugnissen in Thaler- und Guldenwährung ist ein neuer Katalog in Vorbereitung, dessen Erscheinung für den Mai 2020 geplant ist. Albert Pick (Überarbeitung: Hans-Ludwig Grabowski) Abb. : Sammlung Beerenwinkel, Wikipedia, Battenberg-Gietl Verlag #Lexikon #Banknoten #Staatspapiergeld #Europa #Deutschland #Pick #Grabowski
- Lexikon: American Bank Note Company
Die American Bank Note Company (ABNC, offiziell A.B.C.) in New York ist eine der bekanntesten Druckereien von Geldscheinen in der Welt. Sie entstand 1858 durch die Verschmelzung zahlreicher US-amerikanischer Banknotendruckereien und vereinigte die Erfahrung vieler Firmen und ebenso die für die damaligen Verhältnisse besten technischen Einrichtungen, Platten, Vignetten und Zeichnungen. Die ABNC produzierte im 19. und 20. Jahrhundert für so viele Länder Banknoten, dass nur wenige außereuropäische Länder bei einer Aufzählung fehlen würden. Die besonderen Merkmale der von der ABNC hergestellten Noten – vor allem der charakteristischen Guillochen-Rahmen und der besondere Schnitt der Ziffern bei der Nummerierung sind vom Sammler schnell zu erkennen, außerdem ist oft die Firma auf dem Schein genannt (in Südamerika auch: Compania Americana de Billets de Banco, Nueva York). Zu den frühen von der ABNC gedruckten Scheinen gehören Dollar-Noten der Colonial Bank of Canada von 1859. Unter den ersten 1948 ausgegebenen DM-Scheinen in den westlichen Besatzungszonen Deutschlands befinden sich vier Werte (10, 20, 50 und 100 DM), die von der ABNC gedruckt wurden. Wie von der Security Banknote Company, so wurde auch von der ABNC (vor allem in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg) ein Sicherheitspapier (weißes Papier mit eingestreuten farbigen Papierblättchen) verwendet. Während viele Banknotendruckereien im Laufe der Zeit neue und immer wieder modernisierte Notentypen produzierten, behielt die ABNC meist und lange Zeit ihren konservativen Notenstil bei. Albert Pick (Überarbeitung: Hans-Ludwig Grabowski) Abb. : 1: Museum of the City of New York; 2: wikimedia.org; 3-5: Hans-Ludwig Grabowski #Weltbanknoten #Banknotendruck #Amerika #USA #ABNC #Lexikon #Pick #Grabowski
- Lexikon: Belagerungsgeld
Die nicht nur als Zahlungsmittel, sondern auch durch ihren historischen Bezug als Dokumente interessanten Belagerungsscheine sind älter als die frühesten europäischen Banknoten. Viele Scheine dieser Art werden in der Literatur erwähnt, blieben aber unauffindbar, so wie die wohl älteste Ausgabe von 1483 in der spanischen Festung Alhama. Die Aufstellung der nachfolgenden Scheine beschränkt sich auf die bekanntesten, in Sammlungen vorkommenden Stücke: Leyden 1574 Belagerung durch die Spanier. Münzen aus Pappe, die von den Deckeln katholischer Kirchenbücher genommen wurde. Die 5-Stuiver-Münze hat auf der Vorderseite die Umschrift "Pugno pro Patria" (lat. = ich kämpfe für das Vaterland). Rückseite "Lugdunum Batavorum" (Beizeichnung für das römische Leyden). Da die Niederlande damals noch zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gehörten, gelten die Pappmünzen aus Leyden auch als das älteste deutsche Papiergeld. Mainz 1793 Die durch die Preußen belagerten Franzosen gaben in der von ihnen besetzten Stadt Mainz Scheine aus. Zunächst handelte es sich um aufgewertete Assignate der französischen Revolution und dann um neu gedruckte Scheine. Lyon 1793 Die mit den Royalisten sympathisierende Stadt wurde zwei Monate von Truppen unter Befehl des aus Straßburg stammenden französischen Marschalls François-Christophe Kellermann (1735–1820) belagert und gab in dieser Zeit eigene Scheine aus, bevor sie erobert wurde. GK-705: Kolberg, 2 Groschen der ersten Ausgabe von 1807 mit sechs Hand-Unterschriften, Vorder- und Rückseite. Kolberg 1807 Belagerung durch die Franzosen. Die Preußen unter Major August Neidhardt von Gneisenau (1760–1831) gaben in zwei verschiedenen Emissionen je 2, 4 und 8 Groschen (1. Ausgabe mit je sechs und 2. Ausgabe mit je drei Hand-Unterschriften) primitiv hergestelltes Notgeld aus. Erfurt 1813 Sogenannte Blockadescheine des Kaiserlich-Französischen Militair-Gouvernements während der Belagerung der Festungsstadt nach der Leipziger Völkerschlacht durch die Preußen vom November 1813. Am 6. Januar 1814 mussten die Franzosen Erfurt räumen. Die meisten Scheine kommen ohne Druckvermerk vor. Solche mit Angabe der Druckerei sind sehr selten. Palmanova (Italien) 1848 Auch 1813/14 gab es in Palmanova Belagerungsgeld. 1848 während des italienischen Aufstandes gegen Österreich wurde die Stadt von österreichischen Truppen unter Fürst Schwarzenberg belagert. Die von den Italienern ausgegebenen Scheine gab es in den Wertstufen zu 10, 25, 50 Centesimi sowie 1, 2, 3, 6, 10, 50 und 100 Lire. Zur gleichen Zeit gab auch das Fort Osoppo handschriftlich hergestelltes Belagerungsgeld aus. Komárom (Komorn, Ungarn) 1849 Während der Ungarischen Revolution wurde die Stadt von den Österreichern belagert. Es wurden Scheine zu 1, 2, 5, 8 und 10 Kreuzer ausgegeben, von denen es auch Fälschungen gibt. Temesvár (Temeschburg, damals Ungarn) 1849 Eine der zahlreichen ungarischen Revolutionsausgaben; während der Belagerung durch die Österreicher ausgegeben zu 1, 3 und 6 Kreuzer sowie 5 und 10 Gulden. Arad (damals Ungarn) 1848/49 Von der österreichischen Besatzung unter General Berger von der Pleiße während der Belagerung durch die Ungarn ausgegeben. Werte zu 1, 3, 6, 10, 18 und 20 Kreuzer sowie 1, 5 und 10 Gulden. Esseg (Slawonien) 1849 Die eingeschlossene ungarische Besatzung gab durch das Bankhaus Lekitsch Scheine über 10 und 20 Kreuzer aus, die nur einen Monat bis zur Kapitulation der Ungarn zirkulierten. Belfort (Frankreich) 1870 Während des Deutsch-Französischen Kriegs gab die Stadt unter deutscher Belagerung Ende Dezember 1870 Scheine zu 5, 20 und 50 Francs aus. Langres (Frankreich) 1870 Im Deutsch-Französischen Krieg von deutschen Truppen belagert, ließ der französische General Méyère Scheine über 10, 20 und 50 Francs und bedruckte Kartons über 1, 2 und 5 Francs herstellen. Khartum (Sudan) 1885 Während des Mahdi-Aufstands wurden die Engländer unter Gordon Pascha belagert und gaben Belagerungsgeld aus. Mafeking (Südafrika) 1900 Belagerung der Stadt durch die Buren und Ausgabe von Scheinen zu 1, 2, 3 und 10 Shilling sowie 1 Pfund durch Oberst Robert Baden-Powell. Auch in der von den Buren belagerten Stadt Koffyfontein (bei Kimberley) gab es 1901 Belagerungsgeld. Albert Pick/Hans-Ludwig Grabowski Abb. Sammlung Hans-Ludwig Grabowski #Lexikon #Weltbanknoten #Sicherheitsmerkmale #Pick #Grabowski
- Lexikon: Bradbury, Wilkinson & Company
Bradbury, Wilkinson & Co. Ltd. war eine englische Notendruckerei. 1824 von William Bradbury gegründet, spezialisierte sie sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf den Stahlstichdruck und begann 1856 mit dem Druck von Banknoten. Bradbury starb 1860. 1861 wurde der Graveur Robert W. Wilkinson Teilhaber. Die ersten von der neuen Firma 1861 gedruckten Noten waren die des Banco Commercial und des Banco Maúa & Cia, beide in Montevideo, Uruguay. In den Jahren 1873/74 baute die Firma eine imposante sechsstöckige Werkstatt für die Gravur von Druckplatten in Holborn, London. Es folgten weitere Aufträge für Südamerika und vor allem für zahlreiche englische, schottische, europäische und australische Banken. Im Jahr 1903 wurde das Unternehmen von der American Bank Note Company (ABNC) übernommen. Die seit 1880 in London befindliche Druckerei wurde 1917 in neue Gebäude nach New Malden (Surrey) verlegt, wo sie weiter als hundertprozentige Tochtergesellschaft der ABNC arbeitete. Ein eigener im Laufe der Jahrzehnte oftmals geänderter Notenstil erleichtert ein Erkennen der von Bradbury, Wilkinson & Company gedruckten Geldscheine, auch wenn der Name der Druckerei nicht immer auf den Scheinen genannt ist. Von den zahlreichen Ländern für die die Firma bis in die 1970er Jahre Banknoten herstellte, sollen hier nur einige genannt werden: Ägypten, Barbados, Bermuda, Britisch-Westindien, China, Griechenland, Hongkong, Irak, Island, Lettland, Libanon, Luxemburg, Neuseeland, portugiesische Kolonien, Rumänien, Sarawak, Spanien, Straits Settlements, Syrien und andere. Für eine Reihe ihrer modernen Noten wurde dann auch ein Papier mit Sicherheitsfaden verwendet. Neben Banknoten wurden u.a. auch Briefmarken und Wertpapiere gedruckt. 1983 schuf die Firma eine Form von Polymer-Banknoten unter Verwendung des Tyvek-Materials von Du Pont; dies wurde als Bradvek vermarktet und zum Druck von 1-Pfund-Noten für die Isle of Man verwendet. Im Jahr 1986 wurde das Unternehmen dann von De La Rue übernommen. Die letzte Bradbury-Wilkinson-Anlage wurde 1990 von De La Rue stillgelegt. Albert Pick/Hans-Ludwig Grabowski Abb. Sammlung Hans-Ludwig Grabowski #Lexikon #Weltbanknoten #Sicherheitsmerkmale #Pick #Grabowski
- Lexikon: Adópengö (Steuerpengö)
Ungarische Währungseinheit, die im Mai 1946 auf der Höhe der Inflation unter sowjetischer Besatzung nach den Mil- (Millionen Pengö) und Bil-Pengö (Billionen Pengö) eingeführt wurde. 1 Adópengö entsprach 2 Trillionen Pengö. Es gab folgende vom Finanzminister ausgegebene Adópengö-Scheine: 10.000, 100.000, 1 Million, 10 Millionen und 100 Millionen Adópengö (1 Milliarde Adópengö war gedruckt, wurde aber nicht mehr ausgegeben). Der höchste Wert in Pengö ausgedrückt entspräche 200 Quadrillionen Pengö. Zu Zahlungsmitteln erklärte Steuermarken über 100, 1000, 2000 und 100 Adópengö Außer den Scheinen vom Finanzminister gab es auch Adópengö-Kassenscheine der Ungarischen Postsparkasse, die Ende Juni 1946 in Umlauf kamen, und zu Zahlungsmitteln erklärte Gebührenmarken (Steuermarken). Am 29. Juli 1946 wurde die neue Forint-Währung eingeführt (200 Millionen Adópengö = 1 Forint). Albert Pick (Überarbeitung: Hans-Ludwig Grabowski) Abb. Hans-Ludwig Grabowski #Lexikon #Weltbanknoten #Europa #Ungarn #Inflation #Adópengö #Grabowski
- Lexikon: Assignaten (Anweisungen)
In der Französischen Revolution 1789 ausgegebenes Papiergeld, das durch Kirchengüter, später auch durch die königlichen Besitzungen und Emigranten-Güter gedeckt war. Erste Ausgabe als mit 5% verzinsliche Schuldverschreibungen des Staates (Assignates sur la caisse de l'extraordinaire, Dekret vom 19. und 21. Dezember 1789); dann als mit 3% verzinsliche Assignate mit Zinskupons (Dekret vom 17. April 1790), die jedoch später für unverzinslich erklärt wurden, und schließlich nur noch als unverzinsliche Assignate (Dekrete vom 29. September sowie 8. und 10. Oktober 1790). Nach den in großen Nennwerten ausgegebenen Scheinen folgten nach der Verknappung des Kleingeldes und nach den Ausgaben lokaler Billets de confiance auch kleinwertige Assignaten. Die unter dem König ausgegebenen Scheine (Ludwig XVI. wurde am 10. August 1792 abgesetzt und 1793 zum Tode verurteilt und hingerichtet) nennt man Königs-Assignaten. Die eigentliche Entwertung der Assignaten setzte erst 1793 ein. Am 1. Oktober 1791 betrug die Umlaufsumme 1.151.500.000 Livres, am 1. August 1793 waren es bereits 3.775.846.053 Livres, am 1. Oktober 1794 dann 6.618.297.170 Livres, am 1. Oktober 1795 schon 17.879.337.896 Livres und schließlich am 7. September 1796 insgesamt 45.578.810.040 Livres. Am 15. August 1795 wurde die Franc-Währung mit dem Dezimal-System (1 Franc = 100 Centimes) eingeführt. nun wurden auf Franc lautende Assignaten ausgegeben (höchster Nennwert 10.000 Francs). Der Kurs der Assignaten stand zuletzt auf 1/3%. Der letzte Versuch, das Vertrauen in die Scheine wieder zu festigen, war die öffentliche Vernichtung der Druckpresse und der Druckplatten der Assignaten auf der Place Vendome, um den Ausgabestop zu demonstrieren. Mit Hilfe der danach ausgegebenen Mandats Territoriaux (30 Francs Assignaten = 1 Franc Mandate) wollte man den Kurs der Assignaten wieder heben, doch auch das scheiterte. Mandate und Assignaten fielen weiter im Wert und wurden im November 1796 für wertlos erklärt. Wie man die Scheine auch danach noch nützlich verwenden konnte, geht aus folgendem zeitgenössischen Hinweis hervor (P. Lacroix "Le Direction, consultant et empire", Paris 1884): "Man gehe mit 24 Livres zur Vorhalle des Palais Egalité, kaufe dafür Mandate für 35 Sous pro Hundert (das war der letzte Kurs), wechsele diese Scheine gegen Assignate im Verhältnis von 3.000 Livres für 100 Francs, das sind 9.000 Scheine in 900 Bogen, die insgesamt 1.800 Geviertfuß Fläche haben. auf diese Weise kommt man zu einer billigen und noch dazu patriotischen Tapete." Solche Assignaten-Bogen sind auch heute noch für die Sammler relativ leicht erreichbar. Die Königs-Assignaten, vor allem die Erstausgaben, gehören jedoch zu den Raritäten. Es gab auch russische Assignate der Assignationsbanken (Ausgabe ab 1769). Albert Pick (Überarbeitung: Hans-Ludwig Grabowski) Abb. 1: Battenberg Gietl Verlag (Bildarchiv) Abb. 2 – 4: Hans-Ludwig Grabowski #Lexikon #Weltbanknoten #Europa #Frankreich #Livres #Franc #Pick
- Aus privaten Sammlungen: Separatistenschein der Kreisgemeinde Pfalz zu 1 Billion Mark von 1923
Als Entschädigung für die von Bayern nach den Befreiungskriegen und dem Wiener Kongress 1816 an Österreich abgetretenen Gebiete des Erzstifts Salzburg und rechts des Inns erhielt Bayern im gleichen Jahr die linksrheinischen Gebiete der Kurpfalz zugesprochen. Während der Hochinflation gab die Verwaltung der bayerischen Kreisgemeinde Pfalz 1923 Notgeldscheine in Nennwerten von 1 Million bis 1 Billion Mark aus. Ab Oktober 1923 wurden nur noch Scheine mit einem Kastenaufdruck mit dem sog. Zonentext ausgegeben. Unter französischer Besatzung wurde von Frankreich eine Separatistenbewegung unterstützt, um die gesamte Pfalz und alle linksrheinischen Gebiete von Deutschland abzuspalten. Teile der Pfalz waren bereits nach dem Versailler Vertrag 1919 an das neu entstandene und unter französischer Verwaltung stehende Saarland gefallen. Am 6. November 1923 begannen Aufstände der Separatisten und bereits am 11. November rief Franz Joseph Heinz eine "Regierung der Autonomen Pfalz im Verband der Rheinischen Republik" aus. Die sog. "Rheinische Republik" sollte nach dem Vorbild der unter Napoleon aus dem Reich ausgetretenen Rheinbundstaaten unter französischem Einfluss stehen. Als Finanzminister der sog. „Regierung der Autonomen Pfalz“ wurde mit besonderer französischer Genehmigung der u.a. wegen Erpressung, Urkundenfälschung und Totschlags mehrfach vorbestrafte Schuhmacher Johann Wilhelm Novack berufen, der sofort die pfälzische Notgelddruckerei und die Speyerer Reichsbanknebenstelle besetzte. Novack ließ die Notgeldscheine der Kreisgemeinde Pfalz über 1 Billion Mark vom 1. Oktober 1923 mit einem roten Separatisten-Überdruck mit seiner Faksimile-Unterschrift versehen. Im November 1923 folgten sogar "Notgeldscheine der Autonomen Pfalz". Das eigene Geld sollte die Abtrennung der Pfalz vom Deutschen Reich, die jedoch niemals vollzogen wurde, unterstreichen. Nach einem tödlichen Attentat auf den "Präsidenten" der "Autonomen Pfalz" Heinz am 9. Januar 1924, erklärte dessen "Regierung" mit Wirkung vom 17. Februar 1924 ihren Rücktritt. Andere Werte mit roter bis violetter Durchbalkung der Unterschriften der Vertreter der Kreisgemeinde und Handunterschrift „Nowak“ (richtig wäre „Novak“), jedoch ohne den zusätzlichen Textaufdruck, sind Manipulationen für Sammler. Land/Region/Ort: Deutsches Reich, Freistaat Bayern, Kreisgemeinde Pfalz, Speyer Emittent: Kreisgemeinde Pfalz (Regierung der "Autonomen Pfalz") Nominal: 1 Billion Mark Datierung: 1. Oktober 1923 (November 1923) Vorderseite: Druck Dunkelgrün mit Zierrahmen, links roter Kastenaufdruck mit sog. Zonentext: "Umlauffähig im gesamten / Regierungsbezirk Pfalz. / Gültig bis 1. April 1924." Unten mit zusätzlichem roten Überdruck: Durchbalkung der Unterschriften der Vertreter der Kreisgemeinde sowie zusätzlicher Text: "Dieser Schein ist gedeckt durch die Rheinische / Regierung in Wiesbaden. Der Kommissar für die Pfalz." und Faksikile-Unterschrift "Novak". Rückseite: Druck einseitig. Wasserzeichen: "gegenüber" Unterschriften: Novak Format: 135 mm x 90 mm Material: Papier Nummerierung: B 08136 Authentizität: Original Objekttyp: Notgeldschein Sammlung: Archiv für Geld- und Zeitgeschichte, Sammlung Grabowski Zitate: BAY-266 (Grabowski: Deutsches Notgeld, Band 10: Das Papiergeld der deutschen Länder) Hans-Ludwig Grabowski Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com.
- Aus privaten Sammlungen: 10 Gulden der Frankfurter Bank von 1855
Frankfurt am Main war Mitte des 19. Jahrhunderts der wichtigste Banken- und Finanzplatz in Deutschland. So ging auch die Initiative zur Gründung dieser Notenbank von örtlichen Privatbankiers aus. Das Aktienkapital der Frankfurter Bank in Höhe von 10 Millionen Gulden wurde weit überzeichnet. Die 1854 konzessionierte Bank gab Noten („Bankscheine“) in Wertstufen zu 5, 10, 35, 50, 100 und 500 Gulden aus. Der Notenumlauf betrug Ende 1855 erst 2,8 Millionen Gulden, zwei Jahre später bereits 8,8 Millionen Gulden, 1868 gut 29 Millionen Gulden und 1875 knapp 25 Millionen Gulden. Damit gehörte die Frankfurter Bank zu den größeren Notenbanken in Deutschland. Auch nach der Annexion Frankfurts durch Preußen 1866 behielt die Bankenmetropole die Gulden-Währung, während in Preußen der Thaler als Währungseinheit galt. Der 10-Gulden-Schein war die häufigste Banknote der Frankfurter Bank, auf ihn entfielen Ende 1872 immerhin 641.434 Stück von insgesamt 713.744 Noten (nach Adolph Wagner, System der Zettelbankpolitik, Freiburg i. Br. 1873, S. 718). Gemessen an der Höhe des Notenumlaufs war die Frankfurter Bank lange Zeit nach der dominierenden Preußischen Bank die nächstgrößte deutsche Notenbank. Nach der Reichsgründung 1871 fiel sie hinter die Sächsische Bank auf den dritten Platz zurück. Mit Einführung der Reichswährung gab die Frankfurter Bank Noten zu 100, 500 und 1.000 Mark aus. 1901 verzichtete sie auf ihr Notenrecht. Ihre Banknoten wurden zum 1. Januar 1902 außer Kurs gesetzt. 1970 fusionierte die Frankfurter Bank mit der Berliner Handels-Gesellschaft zur BHF-Bank. Land/Region/Ort: Deutscher Bund, Frankfurt am Main Emittent: Frankfurter Bank Nominal: 10 Gulden Datum: 1. Januar 1855 Vorderseite: Weibliche Allegorie der Frankfordia Rückseite: Druck seitenverkehrt Wasserzeichen: FRANKFURTER BANK / 10 GULDEN / Wertzahl Format: 137 mm x 91 mm Druck: Dondorf & Naumann, Frankfurt am Main Material: Papier Nummerierung: Lit. E, Serie XXX (bisher nicht katalogisiert), Fo. 1949, No. 7445 Authentizität: Original Objekttyp: Banknote Sammlung: Sammlung Hensengerth Zitate: GK-112a (Grabowski/Kranz: Das Papiergeld der altdeutschen Staaten) A 81 (Pick/Rixen: Papiergeld-Spezialkatalog Deutschland) GER-S215 (Standard Catalog of World Paper Money, Vol. I – Specialized Issues) Dr. Bernd Sprenger Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com.
- Aus privaten Sammlungen: 5-DM-Muster-Banknote der Deutschen Bundesbank von 1960
Am 26. Juli 1957 wurden durch „Gesetz über die Deutsche Bundesbank“ die Bank deutscher Länder und die Berliner Zentralbank verschmolzen und zur Deutschen Bundesbank. Nach § 14 hatte sie das ausschließlich Recht, Banknoten im Bundesgebiet und West-Berlin auszugeben, die gesetzliche Zahlungsmittel waren. Nach § 38 Abs. 5 blieben die Banknoten der Bank deutscher Länder als Noten der Deutschen Bundesbank weiterhin gültig. Noch vorhandene Noten durften weiterhin in Umlauf gegeben und nachgedruckt werden. Die Deutsche Bundesbank entschloss sich, Banknoten unter ihrem eigenen Namen auszugeben und die umlaufenden Banknoten der Bank deutscher Länder so schnell wie möglich zu ersetzen. „Indessen war die Herstellung einer vollständig neuen Serie von Banknoten ein langwieriger und komplizierter Prozeß. Schon die Anfertigung der Vorentwürfe, der Reinzeichnungen, der Stiche der Notenbilder, der Druckplatten und schließlich der Druck selbst beanspruchte eine sich über mehrere Jahre erstreckende Zeit. Zur Verzögerung trug auch bei, daß der Druck der neuen Noten im Inland erst anlaufen mußte.“ [Deutsche Bundesbank (Hrsg.), Die Noten der Deutschen Bundesbank, Frankfurt a. Main 1964, S. 29.]. Geplant war die Emission von Noten zu 5, 10, 20, 50, 100, 500 und 1000 DM. Im Jahr 1958 wurde ein kleiner Kreis von Grafikern (Max Bittrof, Frankfurt am Main; Prof. Ernst Böhm, Berlin; Hermann Eidenbenz, Hamburg; Prof. Kurt Kranz, Hamburg; Erich Meerwald, Darmstadt; Prof. Karl Hans Walter, Nürnberg sowie die Bundesdruckerei, Berlin und das Typographische Institut Giesecke & Devrient, München) aufgerufen, Vorentwürfe abzugeben. Anfang 1959 befand sich die Bundesbank im Besitz von 140 Entwürfen. Für den Druck wurden schließlich die Vorentwürfe des Grafikers Hermann Eidenbenz ausgewählt. Der Druck der neuen Banknoten zu 10, 50 und 500 DM wurden der Bundesdruckerei, Berlin, und die zu 5, 20, 100 und 1000 DM dem Typographischen Institut Giesecke & Devrient GmbH, München, übertragen. Als erster Wert der neuen Serie erschien am 10. Februar 1961 die Note zu 20 DM, gefolgt vom Wert zu 100 DM am 26. Februar 1962 und zu 50 DM am 18. Juni 1962. Die 10-DM-Note wurde am 21. Oktober 1963 in Umlauf gesetzt, die beiden höchsten Werte erst im Frühjahr 1965 (500 DM) bzw. ab 27. Juli 1964 (1000 DM). Die Bekanntmachung über die Ausgabe der 5-DM-Banknote erfolgte im Bundesanzeiger Nr. 83 vom 4. Mai 1963, die Ausgabe selbst folgte ab 6. Mai 1963. Da das Münzregal dem Bund zusteht und darunter auch die 5-DM-Münze fällt, durfte die Bundesbank nur eine von der Bundesregierung genehmigte Menge an 5-DM-Scheinen emittieren. Die hier abgebildete Banknote ist eine „echte“ Musternote. d. h. sie wurde ausschließlich an staatliche Stellen, Geschäfts- und Notenbanken abgegeben, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich über das Aussehen zu informieren und im Zweifelsfall die Echtheit vorkommender Scheine zu erkennen. Sie war also nicht für Sammlerhände bestimmt; anders als z. B. bei Banknoten der Reichsbank oder der Notenbank Cubas und der Tschechoslowakei, wo der Musteraufdruck als Entwertung der Noten zu sehen ist, um sie so an Sammler abgeben zu können. Land/Region/Ort: Bundesrepublik Deutschland Emittent: Deutsche Bundesbank Nominal: 5 Deutsche Mark Datierung: 2. Januar 1960 Vorderseite: Brustbild einer unbekannten jungen Venezianerin nach einem Gemälde von Albrecht Dürer. Das Originalgemälde befindet sich im Kunsthistorischen Museum in Wien. Rückseite: Auf einem guillochierten Hintergrund ist ein Eichenzweig mit Eicheln abgebildet. Roter Überdruck: Vorderseite: schräg im Druckrahmen „MUSTER“ (69 mm) und auf dem Schaurand zweizeilig „MUSTER/Nr. 0190“; Rückseite: schräg im Druckrahmen „SPECIMEN“ (70 mm). Material: Weißes Papier mit leicht grünlicher Tönung und eingebettetem Sicherheitsfaden. Wasserzeichen: Porträt „Junge Venezianerin“. Unterschriften: Präsident Karl Blessing und Vizepräsident Dr. Troeger. Entwurf: Hermann Eidenbenz, Hamburg. Druck: Giesecke & Devrient, München. Format: 120 mm x 60 mm Nummerierung: A0000000A sowie "Nr. 0190" (Muster-Nummer) Authentizität: Original-Muster-Note Objekttyp: Muster-Banknote Sammlung: Uwe Bronnert Zitat: BRD-6M1 (Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871) FRG-18s (World Paper Money, Vol. III – Modern Issues) B201as (Linzmayer: The Banknote Book – Germany, Federal Republic) Uwe Bronnert Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus einer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com.
- Aus privaten Sammlungen: Zinsrechner der DANAT-Bank um 1927
Nach dem Ersten Weltkrieg setzten die deutschen Großbanken ihre geschäftliche und räumliche Expansion fort. Während einige Großbanken ohne Filialen arbeiteten, bauten andere ihr Filialnetz aus. Nicht nur durch Erweiterung der Filialnetze, sondern auch durch Übernahme anderer Banken wurde expandiert. Im Vergleich zu ihren geschäftlichen Engagements, insbesondere zu ihrem Effekten- und Beteiligungsgeschäft, hatte die Nationalbank für Deutschland eine sehr schmale Eigenkapitalbasis, daher suchte man nach einem finanzstarken Partner, den man in der Bank für Handel und Industrie (Darmstädter Bank) fand. 1922, als die galoppierende Inflation begann, kam es zur ersten Fusion zweier deutscher Großbanken. Um die Rechtsform der Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) beibehalten zu können, trat formell die kleinere Nationalbank als übernehmende Bank auf. Das neue Institut erhielt den Firmennamen Darmstädter und Nationalbank (Danat-Bank). Es übernahm von der Nationalbank nicht nur die Rechtsform, sondern auch die expansive, ja spekulative Geschäftspolitik, wie sich 1931 zeigte. Wesentlich schärfer als die Hyperinflation traf die Weltwirtschaftskrise (1929 – 1933) die Lohn- und Gehaltsempfänger. Massenentlassungen und Kurzarbeit bedrohten die wirtschaftliche Existenz der Arbeiter und Angestellten. Leere Kassen der öffentlichen Haushalte erzwangen eine erhebliche Herabsetzung der Bezüge der Beamten. Zusammenbrüche bedeutender Industrie- und Handelshäuser sowie folgenschwere Konkurse angesehener Bankhäuser prägten das Erscheinungsbild der Wirtschaftskrise. Zu den Verlierern gehörte auch die Danat-Bank. Am 13. Juli 1931 musste sie wegen Zahlungsunfähigkeit ihre Schalter schließen. Die Schieflage der Bank wurde durch zwei Faktoren bestimmt. Einerseits zogen ausländische Anleger bei allen deutschen Banken einen Großteil ihrer Guthaben ab, wovon die Danat-Bank besonders betroffen war und zum anderen stand sie einem hohem Kreditrisiko gegenüber. Die Norddeutsche Wollkämmerei & Kammgarnspinnerei (Nordwolle), der Bilanzfälschungen vorgeworfen wurden, stand bei der Bank mit 48 Millionen RM in der Kreide. Die Verluste bei Nordwolle wurden auf bis zu 240 Millionen RM geschätzt, so dass sie am 21. Juli 1931 in Konkurs ging. Durch die „Nordwolle“ hatte die Bank fast 50 Millionen RM verloren. Von ihrem Aktienkapital von 60 Millionen RM waren 35 Millionen RM eigene Aktien, sodass ihr haftendes Kapital tatsächlich nur noch 25 Millionen RM betrug. Darüber hinaus hatte die Bank in den letzten acht Wochen 650 Millionen RM zurückzahlen müssen und hatte noch weitere 1,5 Milliarden RM kurzfristige Verpflichtungen, davon 460 Millionen RM an das Ausland. Am 11. Juli 1931, einem Samstag, teilte Jakob Goldschmidt, einer der Geschäftsinhaber der Danat-Bank, der Reichsregierung mit, dass seine Bank am nächsten Montag die Schalter nicht mehr öffnen würde. Gleichzeit erhielt Reichskanzler Brüning die Hiobsbotschaft, dass die Landesbank der Rheinprovinz, die als Girozentrale für das Rheinland fungierte, illiquide sei. Die Dresdner Bank, die zunächst erklärt hatte, dass sie zahlungsfähig sei, musste 36 Stunden später ebenfalls eingestehen, dass sie nicht zahlen könne. Als am 13. Juli 1931 die Schalter der Danat-Bank geschlossen blieben, setzte ein Run auf die Kassen der anderen Banken und Sparkassen ein. Schon nach wenigen Stunden zahlten die meisten Geldinstitute nur noch 20 % der verlangten Beträge aus, was fast auf eine Zahlungseinstellung hinauslief. In dieser Situation ermächtigte Reichspräsident Paul von Hindenburg in einer Notverordnung Reichskanzler Brüning, sogenannte Bankfeiertage anzuordnen – faktisch also erzwungene Pausen im Bankgeschäft und Zahlungsverkehr – um eine aufkommende Panik auszubremsen. Um den völligen Zusammenbruch des deutschen Geld- und Kreditwesens zu verhindern, mussten die Banken wieder liquide gemacht und die massenhaften ausländischen Kreditabzüge gebremst werden. In den nächsten Monaten setzte eine umfangreiche Sanierung der Banken ein. Die Danat-Bank fusionierte mit der Dresdner Bank. Das Aktienkapital wurde zunächst auf 220 Millionen RM und Ende 1932 auf 150 Millionen RM gebracht. Davon übernahm das Reich zwei Drittel und die Golddiskontbank 25 %. Aus glücklicheren Tagen der Danat-Bank stammt der Zinsrechner, der sicherlich als Werbegeschenk an Kunden abgegeben wurde. Er besteht aus zwei geprägten Aluminium-Scheiben mit einem Durchmesser von 60 mm, in der Mitte zusammengenietet lassen sie sich drehen. Zur Verbesserung der Handhabung sind die Ränder leicht eingekerbt. Die Vorderseite zeigt groß den Reichsadler in einem Perlkreis, darüber am Rand halbkreisförmig zweizeilig „DARMSTÄDTER UND NATIONALBANK / KOMMANDITGESELLSCHAFT AUF AKTIEN“ und am unteren Rand „EIGENKAPITAL 120 MILLIONEN R.M.“. Die Randschrift der Rückseite lautet oben „DER WEG ZUM WOHLSTAND“ und unten „DAS BANKSPARBUCH DER DANATBANK“. In der Mitte dann der siebenzeilige Text des Zinsrechners: „R.M. 10000- / SPAREN SIE / IN O JAHREN UND O MONATEN / WENN SIE JE WOCHE / O R.M. ZU O % / AUF ZINSESZINS / ANLEGEN“, darunter noch das Firmenzeichen. In den Aussparungen kann man dann die einzelnen Werte ablesen. Dazu ist nur eine der Scheiben zu drehen. Alternativ zu verschiedenen wöchentlichen Sparbeträgen und Zinssätzen kann mit Hilfe des Zinsrechners die Zeit berechnet werden, die benötigt wird, um 10.000 RM anzusparen, d. h. werden wöchentlich 20 RM zu 7 % gespart, hat man nach 7 Jahren und 5 Monaten 10.000 RM werden wöchentlich 20 RM zu 6 % gespart, hat man nach 7 Jahren und 8 Monaten 10.000 RM werden wöchentlich 20 RM zu 5 % gespart, hat man nach 7 Jahren und 11 Monaten 10.000 RM werden wöchentlich 15 RM zu 7 % gespart, hat man nach 9 Jahren und 3 Monaten 10.000 RM werden wöchentlich 15 RM zu 6 % gespart, hat man nach 9 Jahren und 7 Monaten 10.000 RM werden wöchentlich 15 RM zu 5 % gespart, hat man nach 10 Jahren und 0 Monaten 10.000 RM werden wöchentlich 10 RM zu 7 % gespart, hat man nach 12 Jahren und 3 Monaten 10.000 RM werden wöchentlich 10 RM zu 6 % gespart, hat man nach 13 Jahren und 0 Monaten 10.000 RM werden wöchentlich 10 RM zu 5 % gespart, hat man nach 13 Jahren und 7 Monaten 10.000 RM werden wöchentlich 5 RM zu 7 % gespart, hat man nach 19 Jahren und 0 Monaten 10.000 RM werden wöchentlich 5 RM zu 6 % gespart, hat man nach 20 Jahren und 2 Monaten 10.000 RM werden wöchentlich 5 RM zu 5 % gespart, hat man nach 21 Jahren und 9 Monaten 10.000 RM Land/Region/Ort: Deutschland, Hessen, Darmstadt Emittent: Darmstädter und Nationalbank KGaA Datierung: ohne (um 1927) Vorderseite: Reichsadler mit Umschrift. Rückseite: Zinsrechner mit dem bei vier verschiedenen Sparbeträgen und drei verschiedenen Zinssätzen gezeigt wird, wieviel Jahre und Monate benötigt werden, um 10.000 RM anzusparen. Material: Aluminium, zwei geprägte Scheiben mit Kerbrand Format: 60 mm Durchmesser Objekttyp: Zinsrechner in Münzform Sammlung: Uwe Bronnert Uwe Bronnert Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus einer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com.
- Aus privaten Sammlungen: 1-NAVROM-Dolar von 1971
Von Budapest zum Schwarzen Meer – auf Donaukreuzfahrt mit Schiffen der NAVROM: Die im Februar 1955 gegründete rumänische Staatsreederei NAVROM betrieb neben dem Personen- und Frachtverkehr zur See als einzige Reederei in Rumänien die Güter- und Passagierschifffahrt auf dem rumänischen Abschnitt der Donau. 1978 wurde die Gesellschaft aufgespalten in NAVROM Seeschifffahrt mit Sitz in Constanța (Deutsch: Konstanza oder auch Konstanz), sowie NAVROM Donauflotte mit Sitz in Galați (Deutsch: Galatz). Der Betrieb der Flusskreuzfahrtschiffe von NAVROM erfolgte durch die Niederlassung in Giurgiu (Deutsch: Zurz). Die NAVROM bediente neben diversen Inlandsverbindungen entlang der Donau im internationalen Verkehr die Schifffahrtsroute von Budapest bis nach Galați und Sulina im Donaudelta am Schwarzen Meer. Donaureisen mit rumänischen Schiffen wurden ab Ende der 1960er-Jahre von der staatlichen rumänischen Reiseagentur Carpati Tourist verstärkt in westlichen Ländern beworben, um Deviseneinnahmen zu generieren. Im Einsatz waren die Flusskreuzfahrtschiffe M/S Oltenita sowie M/S Carpati. Beide Schiffe waren 1961 in Rumänien gebaut worden und konnten neben 55 Besatzungsmitgliedern 150 Passagiere befördern. Der vorliegende Schein über 1 Dolar wurde ausweislich des Schiffsstempels auf der Rückseite 1971 an Bord der MS Carpati verwendet. Er entsprach 1 US-Dollar und diente zur Bezahlung von Speisen und Getränken an Bord. Die Tatsache, dass der Schein deutliche Gebrauchsspuren aufweist, lässt vermuten, dass die Bordgeldscheine der NAVROM nicht nur für eine Reise, sondern für mehrere Reisen Verwendung fanden. Es gibt Vorgängerversionen aus den 1960er-Jahren, die auf Lei (vermutlich für den Inlandsverkehr), sowie auf US-Dollarcents lauten. Es ist zu vermuten, dass an Bord neben den Scheinen der NAVROM auch direkt mit US-Dollar gezahlt werden konnte. Durchgehende Donaukreuzfahrten bis zum Schwarzen Meer waren ab Ende 1990 wegen des Kriegs in Jugoslawien und der Sperrung der Donau in diesem Gebiet für die internationale Schifffahrt für einige Jahre nicht möglich. Die NAVROM wurde 1991 reorganisiert und in mehrere selbständige Gesellschaften aufgespalten, die später privatisiert wurden. Das M/S Capati liegt seit vielen Jahren in Guirgui/Rumänien. Es existieren auf Cent und Dolar lautende Scheine der NAVROM mit den Ausgabeorten Constanța und Giurgiu. Da vom Sitz Constanța die Seeschiffe betrieben wurden, fanden diese Scheine vermutlich auf Seeschiffen der NAVROM Verwendung, während solche mit Ausgabeort Giurgiu auf Flusskreuzfahrtschiffen zum Einsatz kamen. Scheine der Ausgabe Constanța sind häufig in kassenfrischer Erhaltung anzutreffen, während solche der Ausgabe Giurgiu seltener sind und in der Regel nur in gebrauchter Erhaltung vorkommen. Belegt sind für NAVROM Giurgiu Stücke zu 1, 5, 10 und 25 Cent(i), sowie 1 und 2 Dolar. Land/Region/Ort: Rumänien / Guirgui Emittent: Compania de Navigatie Fluviala Româna "NAVROM" Nominal: 1 Dolar Datierung: ohne Datum (Rückseite Stempel von 1971) Vorderseite: Blau auf gelb-orangem Untergrund, Guillochen, Wertziffer und Text Rückseite: neun Zeilen mit "Tichet NAVROM – Tichet NAVROM", Datum und Schiffsstempel Material: weißes Papier Wasserzeichen: ohne Unterschriften: ohne Druck: Druckerei der rumänischen Nationalbank Format: 117 x 60 mm Nummerierung: A 021255 Umlauf: Ab Anfang der 1970er-Jahre bis vermutlich in die 1980er-Jahre Authentizität: Original Objekttyp: Bordgeld/Schiffsgeld Sammlung: Dr. Sven Gerhard Referenzen: Mircea Manole, Aurica Smaranda, Catalog numismatic Bancnotes Romania 1853-1997, Bukarest 1997. Radu Ocheşeanu, O EMISIUNE DE BILETE DE CROAZIERĂ "NAVROM", CERCETĂRI NUMISMATICE VIII, 2002, pp. 401 – 408, https://biblioteca-digitala.ro https://enciclopediaromaniei.ro/wiki/NAVROM Dr. Sven Gerhard Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus einer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com.
- Aus privaten Sammlungen: Deutsches Notgeld der Stadtkasse Bialystok
Während des Ersten Weltkriegs waren Teile des Baltikums (Kurland/Lettland, Litauen), Weißrusslands und Nordpolens (Russisch-Polen) als Land „Ober Ost“ dem Oberbefehlshaber Ost unterstellt. Zum geschichtlichen Hintergrund vergleiche hierzu diverse Veröffentlichen u. a. den Online-Artikel von Helmut Kahnt „Rückblick: Gründung von Ober Ost“ am 15. März 2017 auf Münzen-Online: https://www.muenzen-online.com/post/2017/03/09/vor-100-jahren-gr%C3%BCndung-von-ober-ost Die Stadt Bialystok im damaligen Distrikt Bialystok-Grodno wurde am 13. August 1915 durch deutsche Truppen besetzt. Im Vorfeld hatten abziehende russische Truppen u. a. sämtliche Bargeldbestände mitgenommen. Hierdurch entstand ein erheblicher Mangel an Zahlungsmitteln. Neben verbliebenden russischen Rubel gelangte nur langsam auch deutsche Mark in den Umlauf. Der gegenseitige Wechselkurs betrug 10 Mark für 5 Rubel, später 10 Mark für 6 Rubel, dann 10 Mark für 6,66 Rubel. Wegen des Bargeldmangels wurde auch in Bialystok Notgeld ausgegeben. Am 15. September 1915 erfolgte die Ausgabe der Wertstufen: 30 Kopeken ohne Mark Angabe; 1 Rubel ohne Mark Angabe; 1 Mark = 60 Kopeken; 3 Mark = 1 Rubel 80 Kopeken; 5 Mark = 3 Rubel. Am 1. Oktober 1915 erfolgte die Ausgabe höherer Wertstufen: 10 Mark = 6 Rubel; 20 Mark = 12 Rubel; 50 Mark = 30 Rubel; 100 Mark = 60 Rubel. Einige Scheine kommen auch mit einem seitlichen Stempelaufdruck „Markwert ungültig. Einlösung nur nach dem Rubelwert.“ in Rot und Violett vor. Ausgegebene Scheine kommen mit drei verschiedenen violetten Gemeindestempeln vor: Kasse der Stadtverwaltung Bialystok mit Stadtwappen (selten); Der Deutsche Oberbürgermeister Bialystok mit Stadtwappen; Kaiserlich Deutscher Oberbürgermeister Bialystok ohne Stadtwappen. Alle Ausgaben sind ohne Wasserzeichen und einseitig gedruckt. Nur die Scheine zu 50 und 100 Mark verfügen über ein Wasserzeichen, das an dunkle Quadrate oder Würfel erinnert. Im Keller-Katalog der Deutschen Wertpapierwasserzeichen konnte dieses Wasserzeichen nicht festgestellt werden. Alle Scheine haben unterschiedliche Formate. Die handschriftliche Unterschrift des deutschen kaiserlichen Oberbürgermeisters von Bialystok Lehmann findet sich auf den Notgeldscheinen, verschiedentlich auch die Unterschrift seines Stellvertreters. Die Unterschriften des Bürgerkomitees sind immer gleich. Alle Ausgaben haben eine gestempelte KN, die bei den Wertstufen bis 10 Mark 4-und 5-stellig und ab 20 Mark 3-stellig ist. Die Gesamtauflage soll im Wert bei 300.000 Mark / 180.000 Rubel gelegen haben. Eine Druckfirma ist nicht bekannt. Die Notgeldscheine der Stadtkasse waren nur in Bialystok gültig und liefen bis zur generellen Einführung der Darlehnskassenscheine in Rubel-Währung durch die Ostbank für Handel und Gewerbe, Darlehnskasse Ost mit Sitz in Posen ab April 1916 (vgl. Grabowski; Die deutschen Banknoten ab 1871, 22. Auflage, Seite 577-580) nur von September 1915 bis ca. Mitte 1916 um. Sie sind recht selten. Bedauerlicherweise gibt es keinen eigenen Katalog zu allen Notgeldausgaben im Land „Ober Ost“. Vereinzelt finden sich Hinweise in dem vorgenannten Katalog sowie im Katalog von Grabowski „Ausländische Geldscheine unter deutscher Besetzung“ (vgl. Seite 133-159, 174–176, 214–226, 232–238). Weitere deutsche Notgeldausgaben können eventuell aus dem polnischen Notgeldkatalog von Andrzej Podczaski „Katalog Papierowych Pieniedzy Zastepczych z Ziem Polskich 1914-1924“ entnommen werden. (liegt dem Autor nicht vor). Vielleicht findet sich ein interessierter Autor der alle Informationen zu den spannenden Notgeldausgaben in Ober Ost in einem Katalog zusammenfasst. Für dieses besondere Sammelgebiet wäre das wünschenswert. Land/Region/Ort: Kaiserreich Russland / Gebiet Ober Ost / Bialystok Emittent: Kaiserlicher Deutscher Oberbürgermeister, Stadtkasse Nominal: 50 Mark / 30 Rubli Datierung: 1. Oktober 1915 Vorderseite: Druck Zierrahmen und Text blau, einseitig Material: Papier Wasserzeichen: Dunkle Quadrate Format: 185 × 110 mm Nummerierung: 292 Authentizität: Original Objekttyp: Notgeldschein Sammlung: Thomas van Eck Thomas van Eck Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus einer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com.












