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- Lexikon: Mainz
Mainz ist eine historisch rheinhessische Stadt an der Mündung des Mains in den Rhein, die am 21. Oktober 1792 von der französischen Rheinarmee unter General Adam-Philippe de Custine (1740-1793) besetzt wurde. Am 30 März 1793 wurde das Gebiet von Frankreich annektiert. Ab 14. April 1793 wurde die Festung Mainz von einem Koalitionsheer unter dem preußischen General Friedrich Adolf von Kalckreuth (1737-1818) belagert. Da sich die für Mainz bestimmte Kriegskasse in Landau befand, blieb sie für die französischen Besatzer unerreichbar und es herrschte Mangel an Zahlungsmitteln in der Stadt. Mainz, Festung: GK 732 / A590, 50 Livres vom Mai 1793, Vorder- und Rückseite. Weil die Mainzer Bevölkerung die französischen Assignaten nur zum halben Nennwert in Zahlung nahm, wurden diese bei der ersten Auflage des Belagerungsgelds auf deren Rückseiten handschriftlich mit dem doppelten Wert versehen (20 und 50 Livres auf 10 bzw. 25 Livres), mit Unterschriften versehen und durch einen Stempel "SIEGE | DE MAYENCE | MAI 1793 | DE LA REP. | FRANC." beglaubigt. Mainz, Festung: GK 735c / A599, 3 Livres vom Mai 1793, Serie A, Vorder- und Rückseite. Später wurden neu gedruckte Belagerungsscheine über 5 und 10 Sous (Sols) sowie 3 Livres in mehreren Auflagen ausgegeben. Am 23. Juli 1793 wurde die Stadt vom deutschen Koalitionsheer eingenommen und die französische Besatzung beendet. General Custine wurde nach seiner Rückkehr als Gegner der Jakobiner, die seit Juni 1793 in Frankreich herrschten, und wegen seiner Fehlschläge bei militärischen Eigenmächtigkeiten verurteilt und am 28. August 1793 auf der Guillotine hingerichtet. Albert Pick / Hans-Ludwig Grabowski (Überarbeitung und Bebilderung)
- Aus privaten Sammlungen: 200 Novih Dinara von Jugoslawien aus dem Jahr 1999
Jugoslawien war ein Bundesstaat auf dem Balkan, der von 1918 bis 1992 existierte. Er entstand nach dem Ersten Weltkrieg unter dem Namen Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen aus dem Zusammenschluss des Königreichs Serbien mit dem provisorischen Staat der Slowenen, Kroaten und Serben und war die erste Union südslawischer Völker als souveräner Staat nach Jahrhunderten der Fremdherrschaft über die Region unter dem Osmanischen Reich und der Habsburger-Monarchie. Die frühen Geldscheine Jugoslawiens sind zahlreich und würden den Rahmen dieses Artikels sprengen. Am 1. Januar 1990 wurde der Dinar zum zweiten Mal im Verhältnis 10.000:1 neu bewertet. Es wurden neue Gestaltungen für Banknoten bis zu einem Nennwert von 1000 Dinar eingeführt. 1991 erklärten Kroatien und Slowenien unabhängig voneinander ihre Unabhängigkeit von der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien, gefolgt von Mazedonien im Laufe desselben Jahres. Bosnien und Herzegowina folgte 1992, sodass nur noch Serbien und Montenegro übrig blieben, um die Bundesrepublik Jugoslawien zu bilden. Es folgten mehrere Währungsreformen. Der Novi/Novih (neue) Dinar wurde am 24. Januar 1994 mit einem Kurs von etwa 13.000.000:1 eingeführt und war an die Deutsche Mark gekoppelt. Die höchste Stückelung des Novih Dinar war die 100er-Note, die 1996 ausgegeben wurde. Eine 200-Novih-Dinara-Banknote, die in diesem Beitrag vorgestellt wird, wurde vorbereitet, aber nie ausgegeben. Es folgte eine weitere Dinar-Serie, bevor die Nationalbank von Jugoslawien 2003 in die Nationalbank von Serbien umbenannt wurde. Objekttyp: Banknote (nicht ausgegeben) Sammlung: Sammlung Karl Köhler Authentizität: Original Land/Region/Ort: Jugoslawien Emittent: Narodna Banka Jugoslavije Nominal: 200 Novih Dinara Datierung: April 1999 Vorderseite: Links ist das Porträt des serbischen Komponisten und Musikpädagogen Stevan Stojanović Mokranjac (1856–1914) zu sehen. In der Mitte befinden sich das Staatswappen der Bundesrepublik Jugoslawien, Guilloche-Muster und die Wertzahl. Die Wertzahl 200 ist ebenfalls über dem Wasserzeichen aufgedruckt. Unten rechts findet sich eine Kontrollnummer. Der Text ist sowohl in kyrillischer als auch in lateinischer Schrift verfasst. Rückseite: Die Wertzahl 200 ist in der oberen linken und unteren rechten Ecke zu finden. In der oberen Mitte sind Notenlinien mit Noten zu sehen, in der Mitte ein Flügel. Der Text ist ebenfalls in kyrillischer und in lateinischer Schrift verfasst. Unterschriften: Vlatković (Guverner) Material: Papier mit Wasserzeichen (Rautenmuster) Druck: Unbekannt Format: 147 mm x 79 mm Nummerierung: AC 1691900 Zitate: Yugoslavia P152A (Standard Catalog of World Paper Money, Vol. II – General Issues) B487 ( The Banknote Book : Yugoslavia, Owen W. Linzmayer) Donald Ludwig Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus Ihrer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com .
- Neue Weltbanknoten-Varianten: November 2025, Teil 1
Bangladesch, Barbados, Guyana, Indonesien, Kolumbien, Mexiko, Uganda, Ungarn, Uruguay, Vietnam BNB = The Banknote Book (von Owen W. Linzmayer) SCWPM = Standard Catalog of World Paper Money (eingestellt) Bangladesch 2 Taka von 2024 BNB B207l: wie BNB B207k (SCWPM 52), aber mit neuem Jahr. Barbados 10 Dollars von 2024 BNB B241b: wie BNB B241a (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuer Unterschrift (Greenidge), Titel "DR. KEVIN GREENIDGE | GOVERNOR" (unter der Unterschrift gedruckt) und neuem Jahr. Guyana 20 Dollars, neue Auflage BNB B108j: wie BNB B108i (SCWPM 30), aber mit neuen Unterschriften (Ganga/Jagdeo). Indonesien 2000 Rupiah von 2024 BNB B618c: wie BNB B618b (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuem Jahr. 2000 Rupiah von 2025 BNB B618d: wie BNB B618c (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuem Jahr. 10.000 Rupiah von 2025 BNB B620d: wie BNB B620c (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuem Jahr. 100.000 Rupiah von 2024 BNB B623c: wie BNB B623b (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuem Jahr. Kolumbien 10.000 Pesos vom 24.10.2023 BNB B995h: wie BNB B995g (SCWPM 460), aber mit neuem Datum (24 DE OCTUBRE DE 2023). 20.000 Pesos vom 24.10.2023 BNB B996j: wie BNB B996i (SCWPM 461), aber mit neuem Datum (24 DE OCTUBRE DE 2023). Mexiko 500 Pesos vom 11.12.2024 BNB B726b: wie BNB B726a (SCWPM nicht gelistet), aber mit neuem Datum (11 DIC. 2024). Uganda 10.000 Shillings von 2025 BNB B157j: wie BNB B157i (SCWPM 52), aber mit neuem Unterschriftstitel und neuem Jahr. Ungarn 2000 Forint von 2025 BNB B589c: wie BNB B589b (SCWPM 204), aber mit neuen Unterschriften (Patai/Matolcsy/Kandrács/Virág) und neuem Jahr. 20.000 Forint von 2025 BNB B592i: wie BNB B592h (SCWPM 207), aber mit neuen Unterschriften (Virág/Varga/Kurali) und neuem Jahr. Uruguay 2000 Pesos Uruguayos von 2021 BNB B558c: wie BNB B558b (SCWPM 99), aber mit neuen Unterschriften (Arrieta/Labat) und neuem Jahr. Serie D. Vietnam 500.000 Dong von 2022 BNB B348r: wie B348q (SCWPM 124), aber mit neuem Jahr (20)22 (die ersten beiden Stellen der Kontrollnummer geben das Druck- bzw. Ausgabejahr an). Donald Ludwig ( polymernotes.org ) (Abb. Owen W. Linzmayer, The Banknote Book und Stane Straus, polymernotes.org )
- Schlachtet die Nationalbank Polens das Huhn, das die goldenen Eier legt?
Am 5. November 2025 gab die Polnische Nationalbank (NBP) eine 20-Złotych-Gedenkbanknote mit dem Bildnis von Bolesław dem Tapferen heraus. Die Gesamtauflage war auf 70.000 Stück begrenzt, und jede Banknote wurde für 160 Złotych in einer kleinen Mappe verkauft, was dem Achtfachen ihres Nennwerts entspricht. Dies ist die 17. Gedenkbanknote, die seit 2006 von der NBP in Auftrag gegeben und von der Polnischen Sicherheitsdruckerei (PWPW S.A.) hergestellt wurde. Diese neueste Banknote wurde HIER in unserem Blog angekündigt. Die neue Gedenkbanknote der NBP (Vorder- und Rückseite). Die NBP startete ihre aktuelle Gedenkbanknotenserie im Jahr 2006 mit der Ausgabe von zwei Millionen Stück einer 50-Złotych-Banknote zu Ehren von Johannes Paul II., die für 90 Złotych, also 80 % über dem Nennwert, verkauft wurde und immer noch bei der NBP zum selben Preis erhältlich ist. Wenn man jetzt aber fünf oder mehr Stück kauft, kostet ein Schein jeweils nur 72 Złotych, 44 % über dem Nennwert. Es scheint, dass zu viele Scheine produziert wurden, und selbst zu einem reduzierten Preis hat die Bank 19 Jahre später noch immer einen großen Bestand. Die Druckauflagen lagen seitdem zwischen 30.000 und 120.000 Stück je Gedenkausgabe. Historische Themen und Persönlichkeiten aus der reichen Geschichte Polens erfreuen sich bei Sammlern großer Beliebtheit. In den Jahren 2021 und 2022 wurden jedoch moderne politische Themen ausgewählt: Lech Kaczyński (2021) und Schutz der Ostgrenze (2022). Darüber hinaus sind drei aktuelle Ausgaben noch nicht ausverkauft und können weiterhin bei der NBP erworben werden: Schutz der Ostgrenze (2022), Kopernikus (2023) und der 80. Jahrestag des Warschauer Aufstands (2024) mit einer Auflage von je 80.000, 100.000 bzw. 80.000 Stück. Dies zeigt einen Rückgang des Interesses an den polnischen Gedenkbanknoten insgesamt. Mit Ausnahme der ersten Gedenkbanknote, einer 10-Złotych-Banknote aus dem Jahr 2008 und einer 19-Złotych-Banknote aus dem Jahr 2019, wurden alle Banknoten im Nennwert von 20 Złotych hergestellt. Die erste 20-Złotych-Banknote wurde 2009 für 29 Złotych abgegeben, 45 % über dem Nennwert. Die NBP hat ihren Aufschlag auf den Nennwert im Laufe der Jahre kontinuierlich erhöht, sodass nun das Achtfache erreicht wurde! Ist ein solcher Aufschlag gerechtfertigt? Erhält der Sammler wirklich ein hochwertiges Produkt für sein Geld? Nach meiner Meinung lautet die Antwort leider NEIN, und diese Geldmacherei für die NBP beginnt langsam abzusterben. Die polnischen Gedenkbanknoten erfreuten sich im Laufe der Jahre wachsender Beliebtheit. Die frühen Ausgaben mit geringer Auflage sind heute recht teuer geworden. Ich war bei den letzten sechs Gedenkbanknoten am Tag ihrer Ausgabe persönlich in Warschau anwesend. Zunächst lobe ich die NBP für die Entwicklung eines organisierten Verteilungsverfahrens (in Warschau), das sich von einem völligen Chaos im Jahr 2020, als die Polizei gerufen werden musste, zu einer geordneten Schlange mit Verteilung von Tickets durch die Bank entwickelt hat. Ein Ticket berechtigt einen Kunden zu einer bestimmten Anzahl von Banknoten. In Warschau waren es in diesem Jahr fünf Banknoten pro Ticket, in den beiden Vorjahren waren es zehn. Die Menge pro Ticket wird am Tag der Ausgabe bekannt gegeben und variiert zwischen den NBP-Filialen. Das Interesse ist jetzt geringer als in den Vorjahren, da viele Spekulanten gelernt haben, dass sie nicht mehr wie früher so hohe, sofortige Gewinne erzielen können, indem sie in der Schlange stehen, Banknoten erhalten und diese dann sofort teuerer verkaufen können. Qualitätsverlust bei den Scheinen (Wellen im Papier). Leider war die Qualität der diesjährigen Gedenkbanknoten die schlechteste, die ich seit Jahren gesehen hat. Nach den Banknoten zu urteilen, die ich persönlich in Warschau gesehen hat, wird geschätzt, dass etwa 75 % davon als Sammlerbanknoten einfach nicht akzeptabel waren. Sammler wollen einwandfreie Banknoten. Sie erwarten Qualität für ihr Geld. Während des Herstellungsprozesses dieses aktuellen Scheins wiesen die meisten Banknoten unansehnliche Wellen im Papier auf. Einige Wellen waren größer als andere, und wenn sich die Wellen im Bereich des Wasserzeichens befanden, waren die Banknoten einfach nur hässlich. Die NBP-Büros akzeptieren keine Rückgaben und erlauben unzufriedenen Kunden auch nicht, ihre Banknoten gegen einwandfreie einzutauschen. Die NBP-Filiale nimmt jedoch die Banknoten entgegen und schickt sie zur Ersetzung an die zuständige Abteilung, was etwa zwei Wochen dauert. Die "Ersatzbanknoten" – ohne Garantie, dass diese einwandfrei sind – werden dann an den Kunden geschickt, aber nur, wenn er eine Adresse in Polen hat. Sammler ohne polnische Adresse bleiben mit minderwertigen Banknoten zurück, frustriert und verärgert. Nicht nur die Gedenkbanknote war dieses Jahr von schlechter Qualität, sondern auch die kleine Mappe. Sie sieht zwar recht ansprechend aus, aber beim Berühren der dunkelblauen Farbe auf der Vorderseite bleiben sofort Fingerabdrücke zurück, was ihre Attraktivität erheblich beeinträchtigt. Was kann man tun? Ich schlage Folgendes vor: PWPW muss seine Qualitätskontrolle erheblich verbessern und sicherstellen, dass hochwertige Banknoten – ohne Wellen – für den Verkauf an Sammler hergestellt werden. Dies ist ihnen dieses Jahr nicht gelungen. Die Präsentationsmappe muss so gestaltet sein, dass sie auch nach dem Anfassen noch attraktiv aussieht. Die NBP muss ein besseres Verfahren für den Umtausch von Banknoten minderer Qualität einführen. Das derzeitige Verfahren, bei dem man die Banknoten einschickt und dann insgesamt etwa drei Wochen auf den Ersatz wartet, ist inakzeptabel. Dieses Verfahren funktioniert für Kunden außerhalb Polens nicht einmal, und selbst für polnische Kunden ist eine so lange Wartezeit auf den Ersatz ebenfalls inakzeptabel, insbesondere wenn man seine Banknoten als Händler sofort verkaufen und einen Gewinn erzielen möchte. Sammler, die ebenfalls Banknoten von schlechter Qualität erhalten haben oder andere Beschwerden haben, sollten sich schriftlich bei der NBP und der PWPW beschweren. Ich werde das auch tun. Die aktuelle Situation in Polen erinnert den Autor sehr an die Vereinbarung zwischen Debden Security Printing und der Bank of England Printing Works. Numismatische Produkte, sog. Präsentations-Sets oder -packs, die von der Bank of England genehmigt wurden, wurden zwischen 1990 und 2003 hergestellt und verkauft. Über achtzig Sammlerprodukte wurden produziert und zum Verkauf angeboten. Das Interesse war anfangs groß. Nach mehreren erfolgreichen Jahren fühlten sich die Sammler jedoch überfordert und ausgenutzt, sodass viele das Programm schließlich boykottierten. Die Bank schlachtete das Huhn, das die goldenen Eier legte, und das Programm wurde eingestellt. Wird das Gedenkbanknoten-Programm der NBP das gleiche Schicksal erleben? Donald Ludwig
- Leserpost: Bisher unbekannte Ausgabestelle von sächsischem Notgeld aus dem Jahr 1923
Kürzlich habe ich eine neue Ausgabestelle von sächsischem Notgeld aus dem Jahr 1923 gefunden. Es handelt sich um Schecks der Mitteldeutschen Privat-Bank mit der "Zschopauer Wirkwarenfabrik G.m.b.H. Bruno Simon" als Aussteller. Das Format beträgt 240 x 120 mm, Das Papier hat kein Wasserzeichen. Herzliche Grüße, T. Neldner Antwort der Redaktion Hallo Herr Neldner, vielen Dank für die Meldung dieser Ausgabe. Die Katalogisierung des Notgelds der deutschen Hochinflation durch Dr. Arnold Keller im Jahr 1958 ist ja nun schon eine ganze Weile her. Bisher gibt es leider keine Neubearbeitung zu diesem wichtigen Teil der deutschen Geldgeschichte. Ein Nachdruck erschien erst wieder 2024 im Battenberg Verlag. Schon vor Jahren ging man davon aus, dass ca. ein Viertel sämtlicher Notgeldausgaben ab Juli 1923 bis zum Ende der Hochinflation im "Keller-Katalog" fehlt. Etliche davon konnten in den vergangenen Jahrzehnten in "Der Geldscheinsammler" und auch hier im Geldschein-Blog vorgestellt werden. Jede Meldung aus Kreisen von Sammlern und Händlern trägt mit zur Vervollständigung dieses Kapitels der deutschen Inflation bei. Seit Keller sind Dank des Engagements fleißiger Autoren eine ganze Reihe von Regional-Katalogen erschienen. Alle kann ich an dieser Stelle natürlich nicht aufzählen. Für Sachsen, wo aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte und Industrialisierung sehr viel Notgeld ausgegeben wurde, verfasst Hans Meyer 1977 seinen Katalog "Das Papiergeld des Königreichs Sachsen 1914-1924" als Band 32 der Schriftenreihe "Die Münze". In diesem Katalog werden nur Haupttypen aufgeführt, auf Varianten wird aber kaum eingegangen. Bei Zschopau wird die von Ihnen belegte Ausgabestelle nicht aufgeführt. Meyer, Ausgabestellen bei Zschopau: Stadt bzw. Stadtbank Stadtgirokasse Gewerbebank Zschopau e.G.m.b.H. Zschopauer Baumwollspinnerei AG Zschopauer Motorenwerke J. S. Rasmussen Die umfassendste Bearbeitung des sächsichen Papiergeld stammt von Mathias Bühn: der 2021 erschienene Katalog " Das Papiergeld von Sachsen 1772 – 1949 " in vier Bänden. Der Autor arbeitete Jahrzehnte an diesem Katalog und nahm alle ihm bekannten und nachgewiesenen Ausgaben und Varianten auf, was zu einem Katalogumfang von mehr als 2.250 Seiten führte. Bühn, Ausgabestellen bei Zschopau: Stadt / Stadtbank Stadtgirokasse Gewerbebank Zschopau e.G.m.b.H. Konsum-Verein, Spar- und Produktivgenossenschaft für Zschopau und Umg. e.G.m.b.H. Max Teichmann & Co. Aktiengesellschaft Zschopauer Baumwollspinnerei AG Zschopauer Motorenwerke J. S. Rasmussen Bei Bühn finden wir also zwei zusätzliche Ausgabestellen, die Verrechnungsschecks der Mitteldeutschen Privat-Bank Aktiengesellschaft, Zweigniederlassung Zschopau mit der Zschopauer Wirkwaren G.m.b.H. Bruno Simon als Herausgeber sind aber eine echte Neuentdeckung. Herzlichen Glückwunsch! Beide gezeigten Notgeldschecks lauten über 3 Millionen Mark. Ausgestellt wurden sie am 17. bzw. 18. August 1923. Auf den Rückseiten gibt es jeweils eine umfangreiche Auflistung von Einlösungsstellen. Ich werde Herrn Bühn einen Link zu diesem Beitrag schicken, damit er sich die neue Ausgabestelle mit ihren Schecks notieren kann. Nochmals herzlichen Dank, viel Spaß beim Sammeln und Entdecken und beste Grüße Hans-Ludwig Besler (Grabowski)
- Bolivien: Serie B
Die Zentralbank von Bolivien (BCB) bezeichnet ihre neue Serie „B“ als „Verschmelzung von Design, Sicherheit und Vertrauen“. Nachdem im Juni 2025 die ersten beiden Banknoten der Serie B im Wert zu 100 und 200 Bolivianos eingeführt worden waren, wurde die Serie kürzlich mit der Einführung von 10-, 20- und 50-Bolivianos-Scheinen vervollständigt. Die zweite Gruppe modernisierter Banknoten der Serie B wurde am 15. Oktober 2025 in Umlauf gebracht. Die ästhetische Gestaltung sowie die dynamischen Sicherheitsmerkmale der Banknoten der Serie B sprechen die Sinne an und ermöglichen es den Bürgern, die Echtheit durch Berührung, Sehen und Bewegung zu überprüfen. Dank ihrer schmutzabweisenden Beschichtung sind die Baumwollbanknoten zudem besonders strapazierfähig. Das Design der Serie B kommt den Verbrauchern bekannt vor, da die abgebildeten kulturellen Symbole und nationalen Motive denen der Banknoten der Serie A entsprechen. Die Serie B zeichnet sich jedoch durch eine höhere Druckqualität und lebendigere Farben aus. Diese Verbesserungen sind bei den neuesten Banknoten, die unten abgebildet sind, deutlich zu erkennen. 10 Bolivianos der Serie B (Vorderseite und Rückseite). 20 Bolivianos der Serie B (Vorderseite und Rückseite). 50 Bolivianos der Serie B (Vorderseite und Rückseite). 100 Bolivianos der Serie B (Vorderseite und Rückseite). 200 Bolivianos der Serie B (Vorderseite und Rückseite). Die Serie B weist mehrere Verbesserungen in Bezug auf Design, Sicherheit und Funktionalität auf. Dazu gehören: Unsichtbare Infrarot-Technologie (Detect®) und magnetische Druckfarben, die beide die Sicherheit erhöhen und eine verbesserte maschinelle Lesbarkeit der Banknoten ermöglichen. Dreifarbige fluoreszierende Fasern, die unter UV-Licht leuchtend erscheinen. Verbesserte UV-Grafiken auf der Rückseite. Die Banknoten der Serie B verfügen außerdem über RAPID® Vision, einen visuell interaktiven 3D-Mikrooptik-Sicherheitsfaden mit Farbwechsel, der bei Neigung der Banknote animiert wird. Die in der Serie A integrierte SPARK Live®-Merkmal wurde aufgrund der Sicherheit, der optischen Attraktivität und der Langlebigkeit der Technologie auch in der Serie B beibehalten. Taktile Details an wichtigen Stellen helfen Verbrauchern (mit und ohne Sehbehinderung), den Nennwert jeder Banknote durch Berühren zu erkennen. Bei allen Scheinen der Serie B sind die erhabenen Tiefdruckbereiche auf beiden Seiten größer und umfassen Elemente, die in der vorherigen Serie noch im Offsetdruck ausgeführt wurden. Donald Ludwig
- Sudan: Neue Banknoten im Umlauf
Am 6. November 2025 gab die Zentralbank des Sudan (CBoS) die Ausgabe einer neuen 2000-Pfund-Banknote – einer völlig neuen Stückelung – sowie die einer neuen 500-Pfund-Note bekannt. Beide sind auf Juni 2025 datiert. Die CBoS erklärte, dass die Entscheidung zur Ausgabe der neuen Banknoten im Einklang mit den Bestimmungen des Gesetzes über die Zentralbank des Sudan von 2002 und dessen späteren Änderungen steht und dass dieser Schritt im Rahmen des Schutzes der Landeswährung, der Stabilisierung ihres Wechselkurses und der Förderung der wirtschaftlichen Stabilität erfolgt. Der Präsidentenpalast in Khartum. Der Zusammenfluss des Blauen Nils (links) und des breiteren Weißen Nils (rechts). Auf der Vorderseite der 500-Pfund-Note ist der unter britischer Herrschaft ab Ende 1898 erbaute ehemalige Gouverneurspalast und heutige Präsidentenpalast in Khartum, der Hauptstadt des Sudan, zu sehen, der seit Ausbruch des Bürgerkriegs im April 2023 von Paramilitärs besetzt und erst im März 2025 von den Sudanesischen Streitkräften zurückerobert werden konnte. Er hat historische und kulturelle Bedeutung für den Sudan und ist nicht zuletzt auch ein politisches Symbol des Landes. Die Rückseite zeigt den Blauen Nil (links) und den breiteren Weißen Nil (rechts), die in Khartum zusammenfließen und den Nil bilden, den längsten Fluss der Welt. Die aktualisierte 500-Pfund-Banknote misst 156 × 66 mm und ist in Blau- und Brauntönen gehalten. Zu den Sicherheitsmerkmalen gehören ein Sekretärvogel-Wasserzeichen mit dem Nennwert, ein gefensterter Sicherheitsfaden mit geometrischem Muster und den Buchstaben CBOS, Intaglio-Druck und versteckte Images. Taktile Markierungen für Sehbehinderte befinden sich an den Rändern der Vorderseite. Die Vorderseite der neuen 2000-Pfund-Note zeigt typische Vertreter der sudanesischen Fauna, darunter Rinder, die das landwirtschaftliche Erbe des Landes hervorheben. Die Rückseite zeigt den römischen Kiosk in Naqa oder Naga'a, einer zerstörten antiken Stadt des kuschitischen Königreichs Meroë im heutigen Sudan. Die antike Stadt liegt etwa 170 km nordöstlich von Khartum. Der römische Kiosk ist ein kleiner Tempel in der Nähe des Haupttempelgebäudes, der starke griechisch-römisch-hellenistische Elemente aufweist. Der Eingang zum Kiosk ist ägyptisch und wird von einem Sturz mit einer Reihe heiliger Uräen (Kobras) gekrönt, aber die Seiten bestehen aus Säulen mit verzierten korinthischen Kapitellen und Bogenfenstern im römischen Stil. Die Banknote misst 160 × 72 mm und ist in Grün- und Gelbtönen gehalten. Die Sicherheitsmerkmale ähneln denen der 500-Pfund-Note, jedoch mit einem breiteren gefensterten Sicherheitsfaden und einem farbwechselnden Element in Form eines fliegenden Vogels. An den Rändern der Vorderseite befinden sich ebenfalls taktile Markierungen für Sehbehinderte. Die folgenden Abbildungen der Sicherheitsmerkmale, wie sie von der CBoS freigegeben wurden, zeigen beide Seiten der neuen Banknoten: Donald Ludwig
- Tonga: Die aktuelle Banknotenserie unter UV-Licht
Die neue Serie aus Tonga wurde am 4. Dezember 2023 ausgegeben. Im Blog wurden die neuen Banknoten HIER angekündigt. Diese neue Serie umfasst sechs Stückelungen - ein Gesamtnennwert von 187 TOP (das entspricht ca. 72,74 Euro). So sieht die neue Serie jetzt vollständig im Tageslicht und unter UV-Licht aus: National Reserve Bank of Tonga (NRBT): 2 Pa'anga von 2023, Vorderseite. National Reserve Bank of Tonga (NRBT): 2 Pa'anga von 2023, Rückseite. National Reserve Bank of Tonga (NRBT): 5 Polymer-Pa'anga von 2023, Vorderseite. National Reserve Bank of Tonga (NRBT): 5 Polymer-Pa'anga von 2023, Rückseite. National Reserve Bank of Tonga (NRBT): 10 Polymer-Pa'anga von 2023, Vorderseite. National Reserve Bank of Tonga (NRBT): 10 Polymer-Pa'anga von 2023, Rückseite. National Reserve Bank of Tonga (NRBT): 20 Pa'anga von 2023, Vorderseite. National Reserve Bank of Tonga (NRBT): 20 Pa'anga von 2023, Rückseite. National Reserve Bank of Tonga (NRBT): 50 Pa'anga von 2023, Vorderseite. National Reserve Bank of Tonga (NRBT): 50 Pa'anga von 2023, Rückseite. National Reserve Bank of Tonga (NRBT): 100 Pa'anga von 2023, Vorderseite. National Reserve Bank of Tonga (NRBT): 100 Pa'anga von 2023, Rückseite. Die Wasserzeichen bzw. transparente Fenster sehen so aus: Donald Ludwig ( polymernotes.org )
- Eine neue Banknotenserie aus Tonga
Am 1. Dezember 2023 gab die National Reserve Bank of Tonga (NRBT) bekannt, dass ab 4. Dezember, zum Gedenken an den Geburtstag von König Tupou I. (1797-1893), eine neue Banknotenserie mit den Nennwerten 2, 5, 10, 20, 50 und 100 Paʻanga ausgegeben wird. Die Nennwerte von 5 und 10 Paʻanga werden auf Polymer-Kunststoff gedruckt, die anderen auf Baumwollpapier. Der Gouverneur der NRBT, Tatafu Moeaki, und Prinz Ata, der jüngere Sohn von König Tupou VI., stellten die neue Banknotenserie am 4. Dezember 2023 im Fa'onelua Convention Centre in Nuku'alofa vor. Der Gouverneur der NRBT, Tatafu Moeaki, und Prinz Ata bei der Vorstellung der neuen Banknotenserie. Auf allen Banknoten der neuen Serie ist auf der Vorderseite König Tupou VI. (‘Aho‘eitu ʻUnuakiʻotonga Tukuʻaho) abgebildet, der im März 2012 den Thron bestieg. Er wurde 1959 geboren und ist der jüngere Bruder und Nachfolger des verstorbenen Königs George Tupou V. (1948-2012). Er wurde im September 2006 von seinem Bruder offiziell als präsumtiver Thronfolger von Tonga bestätigt, da dieser keine legitimen Kinder hatte. König Tupou VI. (‘Aho‘eitu ʻUnuakiʻotonga Tukuʻaho). Die Gestaltung der Rückseiten der neuen Serie spiegelt die reiche Kultur und Geschichte des Königreichs wider. Jeder Nennwert enthält eine tiefgründige Geschichte, die das Erbe Tongas feiert und einen Ausblick auf eine vielversprechende Zukunft gibt. Ein Buckelwal im Gewässer nahe Tonga. Das Springen von einem Wal im weiten Pazifik auf der Rückseite der 2-Paʻanga-Banknote soll den Tourismus fördern. Jedes Jahr, wenn die kühleren Wintermonate im Südpazifik anbrechen, kommen die Wale nach einer Reise von über 6000 Kilometern im Juni in Tonga an. Die Wale von Tonga sind eine der sechs wichtigsten Buckelwalpopulationen im südlichen Pazifik und werden als "Tonga-Stamm" bezeichnet. Tonga ist einer der wenigen Orte auf der Welt, wo es möglich ist, im Wasser zu sein und mit Buckelwalen zu schwimmen. Der Ha’amonga ‘a Maui Trilithon. Die Rückseite der neuen 5-Paʻanga-Polymerbanknote fängt das Rätsel des antiken Ha’amonga ‘a Maui Trilithon ein, ein faszinierendes Mysterium in der Kultur des Pazifiks. Haʻamonga ʻa Maui ("Die Last von Maui") ist ein steinerner Trilithon in Tonga im östlichen Teil der Insel Tongatapu im Dorf Niutōua, in Heketā. Drei megalithische Kalksteine bilden das 5,2 Meter hohe Tor. Archäologen gehen davon aus, dass es zu Beginn des 13. Jahrhunderts im Auftrag von König Tuʻitātui zu Ehren seiner beiden Söhne erbaut wurde und zum Königspalast führte. Das Monument wird manchmal auch als "Stonehenge des Pazifiks" bezeichnet. Prinzessin Angelika Lātūfuipeka Tukuʻaho. Eine traditionelle, tongaische Kava-Zeremonie. Im Mittelpunkt der Rückseite der neuen 10-Paʻanga-Polymerbanknote steht Prinzessin Angelika Lātūfuipeka Tukuʻaho (geb. 1983), die die Kava-Zeremonie für künftige Generationen präsentiert. Die Prinzessin ist eine tongaische Königin und Mitglied des Hauses Tupou. Als einzige Tochter von Tupou VI., dem König von Tonga, wurde Prinzessin Lātūfuipeka im August 2012 Hochkommissarin von Tonga in Australien, nachdem ihr Vater – bis dahin Hochkommissar – die Nachfolge des Königs von Tonga angetreten hatte. Die Kava-Zeremonien sind ein wesentlicher Bestandteil der tongaischen Gesellschaft und Staatsführung. Sie stärken die kulturellen Werte und Grundsätze, festigen die traditionellen Ideale von Pflicht und Gegenseitigkeit, bekräftigen die gesellschaftlichen Strukturen und verankern die Praxis des pukepuke fonua, des Festhaltens am Land, ein tongaisches kulturelles Ideal, um die traditionelle Kultur zu erhalten, zu bewahren und zu leben. Das National Reserve Bank of Tonga-Gebäude. Auf der Rückseite der 20-Paʻanga-Banknote ist das NRBT-Gebäude abgebildet, das das gegenwärtige und zukünftige Wachstumspotenzial des Landes symbolisiert. Die NRBT wurde am 1. Juli 1989 gegründet und ist für die Regulierung der Ausgabe und Versorgung mit inländischer und internationaler Währung sowie für die Förderung der Währungsstabilität und der wirtschaftlichen Entwicklung zuständig. Das NRBT-Gebäude, das im April 1994 eröffnet wurde, ist das derzeit höchste Gebäude in Tonga. Das St. George Government-Gebäude. Die Rückseite der 50-Paʻanga-Banknote zeigt das St. George Government Building und soll die Stabilität einer guten Regierungsführung widerspiegeln. Der Bau eines neuen Bürogebäudes der tongaischen Regierung wurde im Mai 2017 abgeschlossen. China stellte die Finanzierung (11.000.000 USD) für den Bau des Gebäudes zur Verfügung. Das vierstöckige Bürogebäude beherbergt das Büro des Premierministers, das Ministerium für Finanzen und nationale Planung sowie das Büro für Handel und Außenbeziehungen. Der aus Holz gebauten Königspalast des Königreichs Tonga. Die Rückseite der 100-Paʻanga-Banknote zeigt stolz die königliche Familie von Tonga vor dem Hintergrund des Königspalastes. Der Königspalast befindet sich im Nordwesten der Hauptstadt Nukuʻalofa, in der Nähe des Pazifischen Ozeans. Der 1867 erbaute Holzpalast ist die offizielle Residenz des Königs von Tonga und für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Jeder Nennwert der neuen Serie zeichnet sich durch eine Reihe von modernen Sicherheitsmerkmalen aus, die von De La Rue entwickelt wurden, um die höchsten Standards für den Schutz vor Fälschungen zu gewährleisten. Für die 5- und 10-Paʻanga-Banknoten wurde Polymer gewählt, weil dies die am häufigsten verwendeten Stückelungen sind. Der Druck auf ein haltbares und sicheres Polymersubstrat gewährleistet Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit im täglichen Gebrauch. Die Enthüllungszeremonie kann HIER angesehen werden. Donald Ludwig ( polymernotes.org )
- Zur Geldgeschichte Singapurs
Clement Liew und Peter Wilson - A History of Money in Singapore Clement Liew / Peter Wilson: A History of Money in Singapore Talisman Publishing Singapur 2021. Hardcover, 422 Seiten, 24,5 x 18 cm, durchgehend farbig. In englischer Sprache. ISBN 978-981-18-2129-5 Kosten ca. 35 EUR plus Porto, zu bestellen z.B. über Amazon. Zum 50jährigen Jubiläum der Monetary Authority of Singapur (MAS), der Zentralbank Singapurs, hat diese sich 2021 ein Geschenk gemacht und die Geldgeschichte Singapurs durch den Historiker Clement Lew und den Wirtschaftsexperten Peter Wilson umfangreich aufarbeiten lassen. Herausgekommen ist ein sehr hochwertig gemachtes, gut recherchiertes, reich bebildertes, flüssig lesbares Buch, mit dem man auf Entdeckungsreise gehen kann durch die Geld- und Währungsgeschichte des Landes. Wer mit europäischem Blick auf eine Weltkarte schaut, für den liegt Europa im Zentrum. Ein asiatischer Blick auf die Weltkarte verschiebt Europa an den linken oberen Rand. Ebenso verhält es sich mit einem Blick auf die Geld- und Währungsgeschichte: Kennen sich viele Numismatiker in Europa mit Gulden, Talern und Francs als den Leitwährungen ihrer Zeit in Europa bestens aus, schauen Sammler ostasiatischer Numismatik auf Duit, Rupien und Tradedollars, die den Zahlungsverkehr in Ostasien lange Zeit bestimmten. Singapur ist seit seiner Gründung als Hafen ein Umschlagplatz des Handels in Ostasien gewesen, was auch den Geldumlauf dort bestimmt hat. Die Autoren beschreiben die Vielzahl von Zahlungsmitteln, die im Laufe der Jahrhunderte in Singapur verwendet wurden, sowohl im Fernhandel als auch im täglichen Zahlungsverkehr auf den Basaren und in den Läden der Stadt. Kaufleute in Singapur haben in den ersten Jahrzehnten der britischen Kolonialisierung gegen viele von der East India Company und später von der britischen Kolonialverwaltung geplante Währungsmaßnahmen Widerstand geleistet, und sich durchgesetzt. Singapur hat nie die Indische Rupie als Zahlungsmittel eingeführt, obwohl die britische Kolonialverwaltung das mehrfach versuchte. Vielmehr entstand aus den silbernen Tradedollars geprägt in Mexiko, dann auch in Hongkong und den USA zunächst der Strait-Dollar als gemeinsame Währung der britischen Kolonien in Ostasien, dann der Dollar von Malaya und Britisch Nord-Borneo, den Singapur zusammen mit Malaysia, Nord-Borneo und Brunei nutze. Dieser war in einem festen Kurs an das Britische Pfund gebunden. Das Streben nach Selbstvertretung gipfelte 1959 in der internen Selbstverwaltung, 1963 in der Unabhängigkeit von der britischen Kolonialherrschaft als Teil der Föderation Malaysia und 1965 im Status einer unabhängigen Republik, die 1967 den Singapur-Dollar als Währung einführte und erstmals eigene Münzen und Banknoten ausgab. Bevor es erstmals 1897 in Singapur zur Ausgabe von Papiergeld durch eine von der Kolonialverwaltung eingesetzte Währungskommission kam, hatten private Banken diese Aufgabe übernommen. Das System der Emission von Papiergeld durch eine Währungskommission (Currency Commission), die die Ausgabemengen nicht nach politischen Vorgaben, sondern allein entsprechend den vorhandenen Reserven an Gold, Silber und fremden Zahlungsmitteln steuerte, und das Singapur erst 2002 endgültige abschaffte, sorgte für eine über Jahrzehnte stabile Währung. Es förderte, zusammen mit geringen Zöllen und einer Migration von arbeitssuchenden Menschen aus der Region die Entwicklung Singapurs zunächst als führender Hafen, später als führender Finanzplatz in Ostasien. Die Autoren erläutern die Geld- und währungspolitischen Entwicklungen anschaulich und mit vielen Beispielen, und geben so einen Einblick in das Geld- und Währungsgeschehen, das sich immer wieder veränderte und auch von großen Krisen nicht verschont blieb, beispielsweise während der Zeit der japanischen Besatzung von 1942 bis 1945, die in einer Inflation mit von den japanischen Truppen auf mobilen Druckerpressen vor Ort gedrucktem Papiergeld endete. Man erfährt, wann welche Zahlungsmittel in Umlauf gesetzt wurden, wo sie hergestellt wurden, wie lange sie zirkulierten, und welche Kaufkraft sie zu ihrer Zeit hatten. Zahlreiche Fotos, Zeitungsausschnitte, sowie Abbildungen von Münzen und Banknoten erfreuen den Sammler. Wer sich für Geld- und Währungsgeschichte interessiert, hat an diesem Buch große Freude. Sammler ostasiatischen Münzen und Banknoten sollten es sich in jedem Fall zulegen. Der vertretbare Preis erleichtert die Kaufentscheidung. Dr. Sven Gerhard
- Zwischen den Fronten. Papiernotgeld 1945 in Deutschland.
Michael H. Schöne - Zwischen den Fronten. Papiernotgeld 1945 in Deutschland Von Michael H. Schöne. Nachdruck mit Ergänzungen und Korrekturen. Pirna 2025. Eigenverlag des Autors. Softcover, Spiralbindung. 80 + XI Seiten, 29,7 x 21,5 cm, durchgehend farbig. Ohne ISBN Preis 24 EUR plus Porto, zu bestellen beim Autor: michael@schoene-pirna.de Die deutschen Notgeldausgaben der Jahre 1914 bis 1923 sind bis heute Gegenstand intensiver Forschungen und umfassend katalogisiert. Vielen Sammlern kaum bekannt dürften dagegen die Notgeldausgaben auf dem Gebiet des Deutschen Reichs im April 1945 sein. Der Katalog von Michael H. Schöne aus dem Jahr 2015, der jetzt als ergänzter Nachdruck neu erschienen ist, bringt Licht in dieses besondere Sammelgebiet. Er knüpft an den 1979 im Battenberg-Verlag München erschienenen Katalog von Albert Pick und Carl Siemsen über das Notgeld des II. Weltkriegs sowie seinen eigenen, im Gietl Verlag 1994 erschienenen, Katalog "Das Papiergeld im besetzten Deutschland 1945 bis 1949" an, die beide heute vergriffen sind. Bereits vor Kriegsbeginn im August 1939 sahen die verantwortlichen Stellen voraus, dass es zu einer Situation kommen könnte, wonach ein Teil des Reichsgebiets von deutschen Truppen geräumt und von der Bargeldversorgung durch die Reichsbank abgeschnitten werden könnte. Grundsätzliche Überlegungen für die Ausgabe von kommunalem Notgeld wurden für diesen Fall angestellt. Im Herbst 1944 wurde die Situation dann akut: In einem geheimen Rundschreiben vom 14. September 1944 stellte die Deutsche Reichsbank erstmals Richtlinien für die Ausgabe von Notgeld für den Fall auf, dass deutsche Gebiete von deutschen Truppen und der deutschen Verwaltung geräumt würden, und dadurch der Bedarf an Bargeld nicht mehr befriedigt werden könnte. Während Pick/Siemsen 1979 nur 21 Ausgabestellen von Notgeld mit Ausgabejahr 1945 katalogisierten, belegt der ergänzte Katalog von Schöne nunmehr 40 Ausgabeorte. Teilweise waren Notgeldausgaben nur geplant und wurden vor dem Einmarsch alliierter Truppen nicht mehr realisiert, in anderen Orten waren Scheine bereits entworfen oder schon fertig gedruckt und wurden nicht mehr ausgegeben. Einige Ausgaben waren nur wenige Tage im Verkehr, bevor ihr Umlauf von den Alliierten verboten wurde. Am längsten liefen wohl die Scheine zu 20 Reichsmark der Sächsischen Staatsbank vom 26. April 1945 um, die bis zur Währungsreform in der SBZ im Juni 1948 im Zahlungsverkehr zu finden waren. Die Katalogisierung erfolgte alphabetisch nach Ausgabeorten. Zur Ausgabe von Notgeldscheinen kam es im April 1945 schwerpunktmäßig in Nord- und Nordwestdeutschland, in Württemberg sowie in Sachsen. Alle bekannten Scheine sind farbig mit Vorder- und Rückseite abgebildet. Der Sammler erhält umfassende Informationen zu Varianten und Auflagezahlen. Soweit bekannt, wurden auch Ausgabe- und Umtauschzahlen veröffentlicht, um eine Einschätzung der Seltenheit zu ermöglichen. Auch Bewertungen der Scheine für die Erhaltungsstufen I und II werden angegeben, soweit Ausgaben realisiert wurden. Wertvoll an dem Katalog von Schöne ist nicht allein die Katalogisierung der bekannten Ausgaben. Bemerkenswert und aus historischer Sicht nicht hoch genug einzuschätzen sind die dazu gelieferten detaillierten Informationen hinsichtlich Druckerei, Auflage- und Umlaufzahlen, soweit sie sich haben ermitteln lassen. Die Recherchen des Autors gehen insofern zurück bis auf Anfang der 1980er-Jahre. Jahrzehnte an Archiv- und Korrespondenzarbeit sind in dieses Werk geflossen. Teilweise konnte auf bekannte Sammlungen sowie auf Berichte von Augenzeugen zurückgegriffen werden, die heute längst verstorben sind. Ohne die Aufzeichnungen von Schöne wäre dieses Wissen verloren gegangen. Angereichert wird das Werk durch zahlreiche Originaldokumente sowie Karten zum Frontverlauf im Frühjahr 1945 in Westeuropa, um die Dynamik der historischen Ereignisse nachvollziehen zu können. Es gilt für dieses wie für alle von Michael H. Schöne herausgegeben Werke: Der Autor legt ein fundiertes und bestens recherchiertes Kompendium vor, dass die Notgeldausgaben in ihren historischen Kontext einordnet und vielfältige Hintergrundinformationen zu den einzelnen Scheinen liefert. Oft lesen sich die gut geschriebenen Recherche-Ergebnisse wie ein Kriminalroman. Wer sich für deutsche Geldgeschichte interessierte, für den ist der Katalog Pflichtlektüre. Heimatsammler werden darin interessante Informationen finden. Als Referenzwerk für die Notausgaben von 1945 ist er unentbehrlich. Es gilt: Kaufen, bevor auch die Neuauflage vergriffen ist. Dr. Sven Gerhard
- Aus privaten Sammlungen: Ministerrats-Muster der Staatsbank der DDR zu 100 Mark von 1975
Bereits 1967 wurde per Gesetz aus der Deutschen Notenbank die Staatsbank der DDR und die offizielle Währungsbezeichnung lautete nun nicht mehr Deutsche Mark (DM) oder Mark der Deutschen Notenbank (MDN) sondern „Mark der Deutschen Demokratischen Republik“ (M). Neue Staatsbanknoten sollten aber erst schrittweise von 1973 bis 1979 in den Umlauf kommen. Die Gestaltung der letzten DDR-Banknoten ist typischer Ausdruck des sozialistisch geprägten Selbstverständnisses der DDR, die zwischenzeitlich von über 100 Ländern staatlich anerkannt und Mitglied der UNO war. Von allen Werten wurden verschiedene Musterscheine gefertigt, darunter auch solche zur Vorlage beim damaligen Ministerrat der DDR. Sie erkennt man an einer niedrigen laufenden Kontrollnummer innerhalb der ersten Serie AA und einer 8 mm hohen MUSTER- oder 12 mm hohen SPECIMEN-Perforation. Objekttyp: Banknote, Staatsbanknote, Muster Sammlung: Archiv für Geld- und Zeitgeschichte, Sammlung Besler (Grabowski) Authentizität: Original-Muster Land/Region/Ort: Deutsche Demokratische Republik, Berlin-Ost Emittent: Staatsbank der DDR Nominal: 100 Mark Datierung: 1975 Umlauf: 2. Oktober 1978 bis 30. Juni 1990. Vorderseite: Links: Staatswappen der DDR, Rechts: Porträt von Karl Marx. Rückseite: Links: Staatswappen der DDR, Rechts: Straßenszene mit Blick vorbei am Zeughaus links auf den Palast der Republik mit Turm des Roten Rathauses im Hintergrund und den Fernsehturm in Ostberlin. Material: Papier mit Kopfwasserzeichen Porträt von Karl Marx und Perforation "MUSTER". Format: 144 mm x 61 mm Nummerierung: AA 0000398 (Erste Auflage: Typensatz) Druck: VEB Wertpapierdruckerei der DDR, Leipzig. Zitate: DDR-25 M2 (Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871) 363 M2 (Rosenberg/Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871) 31 s (Standard Catalog of World Paper Money, Vol. III-Modern Issues) B305 as2 (Linzmayer: The Banknote Book: German Democratic Republic) Hans-Ludwig Grabowski Wenn auch Sie ein besonderes Stück aus einer Sammlung vorstellen möchten, dann schicken Sie einfach eine E-Mail an: info@geldscheine-online.com . Literaturempfehlung: Hans-Ludwig Grabowski: Die deutschen Banknoten ab 1871 Das Papiergeld der deutschen Notenbanken, Staatspapiergeld, Kolonial- und Besatzungsausgaben, deutsche Nebengebiete und geldscheinähnliche Wertpapiere und Gutscheine 23. Auflage 2023/2024 ISBN: 978-3-86646-224-3 864 Seiten, durchgehend farbig Preis: 39,90 Euro Zur Leseprobe Zum Verlags-Shop












